Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Derby, das irgendwie doch keins ist

Obwohl Gastgeber VdS Nievenheim und der VfL Jüchen/Garzweiler beide dem Fußballkre­is 5 angehören, verbindet die Landesligi­sten vor dem direkten Duell am Sonntag wenig. Die Hausherren verloren zuletzt zwei Heimspiele in Folge.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Offiziell wird das Gastspiel des VfL Jüchen/Garzweiler morgen Nachmittag (Anstoß 15 Uhr) beim VdS Nievenheim als Lokalduell geführt, doch wirklich nah sind sich die beiden Landesligi­sten nicht unbedingt. Geographis­ch trennen die Rivalen, die zusammen mit dem SC Kapellen und dem TSV Meerbusch die Spitze des Fußballs im RheinKreis Neuss bilden, rund 25 Kilometer, tabellaris­ch fünf Plätze und vergleichs­weise moderate drei Punkte.

Jüchens Coach Michele Fasanelli verbindet mit dem Kunstrasen an der Südstraße nur dies: „Wir haben da noch nie gewonnen.“Sein für Nievenheim zuständige­r Kollege Sascha Querbach erinnert sich immerhin an aktive Begegnunge­n der beiden Trainer auf dem Feld. „Außerdem habe ich gemeinsam mit Co-Trainer Torsten Müllers meine B-Lizenz gemacht. Darum bin ich mir sicher, er und Michele werden sich was einfallen lassen.“Um nach dem trotz des 2:1-Sieges in Viersen eher holprigen Jahresauft­akt nicht wieder aus dem Rhythmus zu kommen, ließ Fasanelli seine Schützling­e am Karnevalss­amstag in einem Testspiel gegen den starken Bezirkslig­isten Rheydter SV von der Leine. Abgesehen vom Ergebnis (5:0) freute den Italiener besonders, „wie sich die Jungs, die nicht so viel spielen, voll reingehäng­t haben.“Auch die folgenden Trainingse­inheiten stellten ihn äußerst zufrieden. Darum ist er guter Hoffnung, dass er mit seiner Mannschaft morgen das Gesetz der Serie durchbrech­en kann. „Irgendwann ist immer das erste Mal“, prophezeit er listig.

Allerdings fällt die Einordnung des Lokalrival­en schwer. Für Fasanelli ist der personell gar nicht mal schlecht besetzte VdS schon so etwas wie eine Wundertüte. „Nievenheim kann jeden Gegner schlagen, aber auch gegen jeden verlieren.“Nur in einem legt sich Jüchens „Vorarbeite­r“fest: „Wenn es uns gelingt, Alex Hauptmann und Kevin Scholz aus dem Spiel zu nehmen, ist das die halbe Miete.“

2018 geht beim Kreishalle­nmeister indes gar nichts: Bei den Niederlage­n zu Hause gegen Odenkirche­n (0:3) und Viersen (0:1) blieb Nievenheim nach schmaler Leistung ohne Treffer. Darum fordert Querbach, der unter der Woche viel mit seinen verunsiche­rten Spielern geredet hat: „Wir müssen zurück zu den Basics: Aggressivi­tät und Lauffreude. Uns fehlte vorne die Durchschla­gskraft – wenn wir uns Torchancen erspielen, haben wir genug Qualität, diese auch zu nutzen.“

Dummerweis­e brach in Alexander Hauptmann ausgerechn­et sein mit elf Toren zweitbeste­r Angreifer mit muskulären Probleme das Training ab. Sein Einsatz ist ebenso fraglich wie der von Daniel Dünbier (Erkältung). Über das ein oder andere Wehwehchen klagt auch der gerade erste reaktivier­te Routinier Stephan Volk. Der junge Nils Mäker ist beruflich so stark eingespann­t, dass er in den vergangene­n vier Wochen nur zweimal mit der Mannschaft trainieren konnte.

 ?? FOTO: GEORG SALZBURG ?? Beim 4:0-Sieg im Hinspiel zerlegte Thorben Schmitt (r.) den VdS Nievenheim mit dem VfL Jüchen/Garzweiler in Hälfte zwei nach allen Regeln der Kunst. Jannik Schulte (M.) und Sascha Pelka waren machtlos.
FOTO: GEORG SALZBURG Beim 4:0-Sieg im Hinspiel zerlegte Thorben Schmitt (r.) den VdS Nievenheim mit dem VfL Jüchen/Garzweiler in Hälfte zwei nach allen Regeln der Kunst. Jannik Schulte (M.) und Sascha Pelka waren machtlos.

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