Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Skurrile Statements und Songs über Mücken

Die Kabarettis­tin Barbara Ruscher gastierte mit ihrem Programm „Ekstase ist nur eine Phase“im AEF.

-

KAARST (barni) Sie ist häufig im Fernsehen und im Radio zu sehen – und nun auch zum zweiten Mal in Kaarst: Barbara Ruscher. Ins AlbertEins­tein-Forum brachte sie ihr neues Programm „Ekstase ist nur eine Phase“mit. Auch wenn sie vielleicht keine Ekstase auslösen konnte: Die 49-Jährige hatte eher Entspannen­des statt Auf- oder gar Erregendes zu bieten, davon aber jede Menge.

Die gebürtige Rheinbache­rin, die Musik und Germanisti­k studierte und einige Jahre lang als Lehrerin gearbeitet hatte, könnte man auch in einer Marketinga­bteilung oder einer Werbeagent­ur verorten. Entspreche­nd offensiv ging sie auf das Publikum zu, ohne allzu ungestüm zu sein: „Als Rheinlände­rin spreche ich gerne mit den Leuten, aber nie- mand muss auf die Bühne.“Ekstase, so erfuhren die Besucher, sei für jeden etwas anderes. Für einen Mann könne es schon der Erwerb einer Bohrmaschi­ne für 9,99 Euro sein. Aber was zu einer Ekstase führt, sei auch regional unterschie­dlich, ließ Ruscher wissen und gab folgendes Beispiel: „In Hannover gilt es schon als Ekstase, wenn man seine Frau bereits vor der Hochzeit duzt.“

„Es gibt so viel Komisches auf der Welt“, sagte die Blondine und stimmte ganz in diesem Sinne den „Mücken-Song“an. Generell spielt die Musik eine große Rolle für sie, getreu dem Motto: „Warum sprechen, wenn ich auch singen kann?“Ihr Lieblingsp­latz sei der Klavierhoc­ker, von dem aus sie auch erklärte, wie man in Köln-Sülz gestrickt ist: Da gebe es Gutmensche­n, die aber keine guten Argumente hätten, wenn es darum gehe, Kleidung zu kaufen, die in Drittweltl­ändern für kleinstes Geld genäht wurden. Argumente, wie: „Die Näherinnen haben Glück gehabt, sie hätten auch Prostituie­rte werden können.“Und die weltfremde­n „Weltretter“in Sülz meinten, Arnika sei das richtige Kraut gegen offene Schädelver­letzungen.

Barbara Ruscher konnte im wahrsten Sinne des Wortes auch vom Thermomix ein Lied singen – das waren treffliche Reime und sie traf jeden Ton. Gespickt war das ansprechen­de und facettenre­iche Programm mit skurrilen Statements wie diesen: „Veganer sterben nicht, sie verwelken.“Oder: „Der Vorteil von Elektroaut­os ist, dass man beim Tanken rauchen kann.“Alles in allem ein gelungener Abend, an dem auch die Musik nicht zu kurz kam.

 ?? FOTO: SCHIFFHORS­T ?? Barbara Ruscher war zum zweiten Mal in Kaarst zu Gast.
FOTO: SCHIFFHORS­T Barbara Ruscher war zum zweiten Mal in Kaarst zu Gast.

Newspapers in German

Newspapers from Germany