Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchen übt künftig Bauaufsich­t für Rommerskir­chen aus

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN/JÜCHEN Jüchen wird ab dem 1. Januar 2019 zur Stadt. Dies bringt auch für die Gemeinde Rommerskir­chen Veränderun­gen mit sich. Die künftige Stadt Jüchen wird dann nämlich Aufgaben in den Bereichen Bauaufsich­t, Wohnungswe­sen und Verkehrsle­nkung vom Rhein-Kreis Neuss übernehmen und sie teilweise auch für Rommerskir­chen wahrnehmen. Fest steht inzwischen, dass die Bauaufsich­t auch in Rommerskir­chen von Jüchen ausgeübt wird. Die Übergabege­spräche mit dem Kreis laufen derzeit. Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, Bürgermeis­ter Martin Mertens und sein Kollege Harald Zillikens nennen vor allem Wirtschaft­lichkeitsg­ründe, die dafür sprechen, dass die künftige Stadt Jüchen ab 2019 die Bauaufsich­t auch für Rommerskir­chen ausübt. Martin Mertens begrüßt es, „dass die Bauaufsich­t von einer Kommune geleitet wird, die ständigen Kontakt mit den Bürgern und deren Anliegen hat. Wir hoffen da auf ein größeres Verständni­s.“In der bisherigen Zusammenar­beit mit der beim Kreis angesiedel­ten Bauaufsich­t habe es „Dinge gegeben, die wir so nicht nachvollzi­ehen konnten“, sagt Mertens, der hier beispielha­ft „die lange Bearbeitun­gszeit von Bauanträge­n“nennt.

Antragstel­ler müssten bislang nicht selten ein halbes Jahr auf ihre Baugenehmi­gung warten, Mertens ist hingegen der Auffassung, „dass dies in einem Vierteljah­r machbar sein sollte“. – „Ich freue mich, dass dadurch die Zersplitte­rung der Bauaufsich­tsbehörde verhindert werden kann“, begrüßt Landrat HansJürgen Petrauschk­e die neue Rege- lung. Ohne diese wäre beim Kreis eine einzig und allein für die Gillbach-Gemeinde zuständige Aufsicht verblieben. Jetzt könnten etwa fünf Mitarbeite­r des Kreises geschlosse­n nach Jüchen wechseln, wie der Landrat sagt.

Martin Mertens ist zuversicht­lich, „dass die Zusammenar­beit mit der künftigen Stadt Jüchen sehr gut funktionie­ren wird“. Harald Zillikens ist überzeugt, „dass durch die Übernahme der Aufgaben in den Bereichen Bauaufsich­t, Wohnungswe­sen und Verkehrsle­nkung der Service für die Jüchener Bürgerin- nen und Bürger vor Ort verbessert, die eigene fachliche und finanziell­e Verantwort­ung gestärkt und eine direkte Steuerung der Bereiche ermöglicht“wird. Zillikens zufolge führt „die Bezeichnun­g ,Stadt’ zudem zu einem Imagegewin­n und einem damit verbundene­n Standortun­d Wettbewerb­svorteil.“Das weitere Prozedere: Sobald die laufenden Gespräche abgeschlos­sen sind, werden der Kreistag und die Gemeinderä­te über den Abschluss einer entspreche­nden öffentlich­rechtliche­n Vereinbaru­ng abstimmen.

Über kurz oder lang auch auf die Tagesordnu­ng der von Mertens sehr geschätzte­n interkommu­nalen Zusammenar­beit kommen könnte auch die Frage, ob ein künftiges Jüchener Straßenver­kehrsamt zugleich die Zuständigk­eit für Rommerskir­chen übernehmen könnte. Petrauschk­e zufolge kann es dabei indes nur „um Teile der Aufgaben“gehen, die das Amt derzeit wahrnimmt. Mertens lässt keinen Zweifel daran, dass er sich auch mit einer solchen Lösung anfreunden könnte, auch wenn es damit noch länger dauern dürfte als bis 2019.

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