Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Jüchen übt künftig Bauaufsicht für Rommerskirchen aus
ROMMERSKIRCHEN/JÜCHEN Jüchen wird ab dem 1. Januar 2019 zur Stadt. Dies bringt auch für die Gemeinde Rommerskirchen Veränderungen mit sich. Die künftige Stadt Jüchen wird dann nämlich Aufgaben in den Bereichen Bauaufsicht, Wohnungswesen und Verkehrslenkung vom Rhein-Kreis Neuss übernehmen und sie teilweise auch für Rommerskirchen wahrnehmen. Fest steht inzwischen, dass die Bauaufsicht auch in Rommerskirchen von Jüchen ausgeübt wird. Die Übergabegespräche mit dem Kreis laufen derzeit. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeister Martin Mertens und sein Kollege Harald Zillikens nennen vor allem Wirtschaftlichkeitsgründe, die dafür sprechen, dass die künftige Stadt Jüchen ab 2019 die Bauaufsicht auch für Rommerskirchen ausübt. Martin Mertens begrüßt es, „dass die Bauaufsicht von einer Kommune geleitet wird, die ständigen Kontakt mit den Bürgern und deren Anliegen hat. Wir hoffen da auf ein größeres Verständnis.“In der bisherigen Zusammenarbeit mit der beim Kreis angesiedelten Bauaufsicht habe es „Dinge gegeben, die wir so nicht nachvollziehen konnten“, sagt Mertens, der hier beispielhaft „die lange Bearbeitungszeit von Bauanträgen“nennt.
Antragsteller müssten bislang nicht selten ein halbes Jahr auf ihre Baugenehmigung warten, Mertens ist hingegen der Auffassung, „dass dies in einem Vierteljahr machbar sein sollte“. – „Ich freue mich, dass dadurch die Zersplitterung der Bauaufsichtsbehörde verhindert werden kann“, begrüßt Landrat HansJürgen Petrauschke die neue Rege- lung. Ohne diese wäre beim Kreis eine einzig und allein für die Gillbach-Gemeinde zuständige Aufsicht verblieben. Jetzt könnten etwa fünf Mitarbeiter des Kreises geschlossen nach Jüchen wechseln, wie der Landrat sagt.
Martin Mertens ist zuversichtlich, „dass die Zusammenarbeit mit der künftigen Stadt Jüchen sehr gut funktionieren wird“. Harald Zillikens ist überzeugt, „dass durch die Übernahme der Aufgaben in den Bereichen Bauaufsicht, Wohnungswesen und Verkehrslenkung der Service für die Jüchener Bürgerin- nen und Bürger vor Ort verbessert, die eigene fachliche und finanzielle Verantwortung gestärkt und eine direkte Steuerung der Bereiche ermöglicht“wird. Zillikens zufolge führt „die Bezeichnung ,Stadt’ zudem zu einem Imagegewinn und einem damit verbundenen Standortund Wettbewerbsvorteil.“Das weitere Prozedere: Sobald die laufenden Gespräche abgeschlossen sind, werden der Kreistag und die Gemeinderäte über den Abschluss einer entsprechenden öffentlichrechtlichen Vereinbarung abstimmen.
Über kurz oder lang auch auf die Tagesordnung der von Mertens sehr geschätzten interkommunalen Zusammenarbeit kommen könnte auch die Frage, ob ein künftiges Jüchener Straßenverkehrsamt zugleich die Zuständigkeit für Rommerskirchen übernehmen könnte. Petrauschke zufolge kann es dabei indes nur „um Teile der Aufgaben“gehen, die das Amt derzeit wahrnimmt. Mertens lässt keinen Zweifel daran, dass er sich auch mit einer solchen Lösung anfreunden könnte, auch wenn es damit noch länger dauern dürfte als bis 2019.