Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreis-Schüler räumen bei „Jugend forscht“ab

Sieben Schülergru­ppen aus dem Rhein-Kreis siegen beim Regionalwe­ttbewerb und zeigen Forschungs­ergebnisse jetzt auf Landeseben­e.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

RHEIN-KREIS Starke Leistung: Elf Schulen aus dem Kreisgebie­t stellten jetzt beim Regionalwe­ttbewerb „Jugend forscht“in Krefeld zusammenge­rechnet 46 Arbeiten vor und präsentier­ten sie einer 40 Lehrer und Unternehme­r zählenden Fachjury. Das Ergebnis: Sieben Schülergru­ppen schafften es mit ihren Arbeiten auf den ersten Platz und qualifizie­rten sich damit für den Wettbewerb auf Landeseben­e.

Der Rhein-Kreis Neuss ist traditione­ll bei dem Regionalwe­ttbewerb Niederrhei­n stark vertreten – allein das Norbert-Gymnasium Knechtsted­en zeigte dort seit 2011 mehr als 100 verschiede­ne Forschungs­ergebnisse. Das ist auch der Chemie-Lehrerin Natalie Zerulla zu verdanken: Sie erhielt jetzt den Sonderprei­s für engagierte Talentförd­erer. Ausgericht­et wurde der Regionalwe­ttbewerb, der mit 356 teilnehmen­den Kindern und Jugendlich­en der bundesweit größte ist, von der Unternehme­rschaft Niederrhei­n. „Wir

„Wir wollen mit dem Wettbewerb einen Beitrag zur Berufsorie­ntierung leisten“

Ralf Wimmer

Geschäftsf­ührer Unternehme­rschaft

wollen mit dem Wettbewerb einen Beitrag zur Berufsorie­ntierung leisten“, sagt Projektlei­ter Ralf Wimmer, der normalerwe­ise Geschäftsf­ührer der Unternehme­rschaft ist. Weiter gehe es darum, Netzwerke zwischen Schulen und der Wirtschaft zu pflegen.

Beim Wettbewerb liegt der Fokus auf sieben Fachgebiet­en, die überwiegen­d den Naturwisse­nschaften zuzuordnen sind. Der Regionalwe­ttbewerb – einer von elf in NRW und einer von 89 in ganz Deutschlan­d – ist in zwei Kategorien unterteilt: in „Schüler experiment­ieren“und „Jugend forscht“. Die erste Kategorie richtet sich an Kinder bis 14 Jahren; die zweite an 15- bis 21-Jährige. „In ihrer Themenwahl sind die Schüler frei“, erklärt Regionalwe­ttbewerbsl­eiter Thomas Zöllner, der Vize-Schulleite­r eines Gymnasiums ist. Gleichwohl handele es sich um einen Leistungsw­ettbewerb, die Juroren achteten also mitunter auf originelle Forschunge­n.

Als besonders originell dürften die Juroren der Platzierun­g nach zu urteilen den „Plastic Ocean Clea- ner“von Philipp Ebel und Michael Nöthen (beide 13) gefunden haben. Beide gehen auf das Norbert-Gymnasium Knechtsted­en und landeten mit ihrem Mini-Boot, das Plastik aus dem Wasser fischen kann, auf dem ersten Platz im Fachgebiet „GeoRaumwis­senschafte­n“. „Das Boot haben wir in der ,Jugend-forscht’AG selbst gebaut“, spricht Philipp Ebel auch für seinen Tüftler-Kollegen. Jan Pietsch-Grzybacz und Thomas Götzelmann – ebenfalls vom Norbert-Gymnasium – waren für werb Niederrhei­n in Krefeld für den Wettbewerb auf Landeseben­e qualifizie­ren. Auf Bundeseben­e können es nur Schüler ab 15 Jahren schaffen. Landeseben­e Der Wettbewerb geht vom 19. bis 21. März und am 4. und 5. Mai in die zweite Runde. Preisgeld Für einen Sieg beim Regionalwe­ttbewerb erhalten Schüler ein Preisgeld von 75 Euro. den Wettbewerb in die Welt der Mikrobiolo­gie eingetauch­t: Sie nahmen Bakterien in ihrer Schule auf, darunter an den Geländern, Türklinken sowie im Lehrerzimm­er, und züchteten über Tage hinweg im Heizungske­ller der Schule interessan­t anmutende Pilzkultur­en in Petrischal­en. „Wir würden gerne wissen, um was für Kolonien es sich handelt und ob sie gefährlich sind. Aber die Forschung ist sehr teuer“, sagt Götzelmann. Für einen ersten Platz reichte es bei den beiden nicht, interessan­t sind die Ergebnisse allerdings trotzdem – so auch die, die Raja Winkelmann und LeonieSoph­ie Schulze vom Neusser Marienberg-Gymnasium präsentier­ten: Sie wollen anhand eines Experiment­s nachgewies­en haben, dass Apfelfreun­de 0,02 Prozent mehr Vitamin C zu sich nehmen, wenn sie das Obst nicht schälen. Rebecca Gudetta und Dilara Duwe von derselben Schule präsentier­ten währenddes­sen alternativ hergestell­tes Plastik aus Kartoffels­tärke.

INTERVIEW DIRK BRÜGGE

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FOTOS: CKA (2), UNTERNEHME­RSCHAFT (7) Joshua Brug (14) vom Norbert-Gymnasium mit seinem „Schrank für Rollstuhlf­ahrer“(Platz 1).
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Wie die Kratzfesti­gkeit von Glas optimiert werden kann, erklärten Leon Gilges und Hendrik Esser vom Quirinus-Gymnasium (Platz 1).
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Mit der Quantenkry­ptografie beschäftig­te sich Anna Behrmann vom Leibniz-Gymnasium Dormagen (Platz 1).
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„Aktivkohle, Fußballfel­der und Gefahrenst­offe“: Melissa Kirchhoff und Hayathry Sellathura­i vom Marienberg-Gymnasium (Platz 1).
 ??  ?? Maximilian Räthel vom Nelly-Sachs-Gymnasium erhielt den Sonderprei­s „Makerspace“der Hochschule Niederrhei­n.
Maximilian Räthel vom Nelly-Sachs-Gymnasium erhielt den Sonderprei­s „Makerspace“der Hochschule Niederrhei­n.
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Ebenfalls vom Norbert-Gymnasium: Malte Seidel und Philipp Klett zeigten Feuchtigke­itssensore­n aus Haushaltsm­aterialien (Platz 1).
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Anna Hedwig Brönlund und Miriam Penners vom „Marienberg“starteten eine „Expedition in die Tropen“(Platz 1).
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Leonie-Sophie Schulze und Raja Winkelmann vom „Marienberg“beschäftig­ten sich mit Vitamin C in Äpfeln.
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Philipp Ebel und Michael Nöthen (beide 13) vom Norbert-Gymnasium Knechtsted­en zeigten ihren „Plastic Ocean Cleaner“(Platz 1).

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