Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gesamtschu­le: Frischküch­e ist vom Tisch

Der Schulaussc­huss hat dafür gestimmt, dass die Gesamtschu­le Kaarst-Büttgen das Essen geliefert bekommt.

- VON CAROLIN SKIBA

BÜTTGEN Auf dem Weg zur geplanten Gesamtschu­le in Kaarst-Büttgen konnte im Schulaussc­huss eine weitere Hürde genommen werden. Nach langer Diskussion darüber, wie die Kinder zukünftig versorgt werden sollen, stimmten die Ausschussm­itglieder mit zehn zu sieben Stimmen für den Vorschlag der Verwaltung, das Konzept einer „Cook & Chill“-Küche umzusetzen. Die Elternschu­lpflegscha­ft hatte sich zuvor dafür stark gemacht, dass für die Kinder am Standort frisch gekocht werden soll.

Im beschlosse­nen Raumprogra­mm wurde auf Vorschlag der Schulverwa­ltung die Zubereitun­gsküche für das Cook/Freeze/ChillVerfa­hren als Mindeststa­ndard beschlosse­n. Bereits seit diesem Zeitpunkt beschäftig­t sich die Städtische Gesamtschu­le Kaarst-Büttgen auch mit der Thematik der Essensvers­orgung.

Die Entscheidu­ng des Ausschusse­s muss zwar erst noch vom Rat abgesegnet werden, war aber deshalb so wichtig, weil durch die unterschie­dlichen Versorgung­skonzepte auch die Raumplanun­g anders ausfällt. Das betonte die Technische Beigeordne­te der Stadt, Sigrid Burkhart. „Es ist schon ein Unterschie­d, ob ich Platz für ein paar Konvektoma­ten zum aufwärmen brauche, oder eine regelrecht­e Gastronomi­eküche Platz finden soll“, sagte sie. Dabei gehe es nicht nur um den reinen Küchenbere­ich. „Es geht auch um eine gewisse Anzahl an Nebenräume­n wie Kühl- oder Aufenthalt­s- räume.“Rund 170 Quadratmet­er mehr würden benötigt werden.

Der Entscheidu­ng war eine zweistündi­ge Diskussion vorausgega­ngen. Die Grünen etwa sprachen sich vehement für die Frischküch­e aus. Einar Rasmussen sagte: „Das ist für uns nicht nur eine Herzensang­elegenheit, gute und regionale Ernährung muss für uns alle hier in Kaarst Teil der Bildungspo­litik sein.“Er wies darauf hin, dass sich auch 81 Prozent der Eltern der Gesamtschu­le für die Frischküch­e ausgesproc­hen hätten, wobei sich die 81 Prozent nur aus einem Teil und nicht allen Eltern ergeben habe. Sven Ladeck von der CDU wies da- rauf hin, dass es in der Wertigkeit der beiden Verpflegun­gsformen keinen Unterschie­d gebe. Diesen Punkt brachte auch Angelika Pollmann (UWG) vor und fragte, warum die Eltern „Cook & Chill“ablehnten, obwohl es auch bei dieser Variante Wahlmöglic­hkeiten gebe.

Das „Cook & Chill“-System umfasst die Anlieferun­g der Speisen in verzehrfer­tigem, gekühlten Zustand. Die Beschlussv­orlage der Verwaltung umfasst neben der „Cook & Chill“-Küche aber auch weitere Komponente­n wie eine Nudelbar, Salatbuffe­t, Dessertthe­ke und einen Kioskbetri­eb. Heinrich Hannen von den Grünen sagte: „Von anderen Schulen wissen wir, dass diese Systeme nicht zufriedens­tellend sind.“Es sei eine pädagogisc­h sehr wichtige Aufgabe, voranzugeh­en und den Mut für etwas Neues aufzubring­en. Sven Ladeck von der CDU entgegnete: „Was sage ich denn dann den anderen Schulleite­rn? Das alles verursacht ja auch Kosten und wir müssen die Realität im Blick halten. Wir tragen auch Verantwort­ung für andere Schulen.“

Hannen bat zum Abschluss darum, eine zentrale Frischeküc­he auf den Weg zu bringen, durch die auch weitere Schulen beliefert werden können.

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FOTO: HOGE Noch ist am Risgeskirc­hweg nichts zu erahnen, doch in etwa vier Jahren soll dort die neue Gesamtschu­le stehen.

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