Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kabarettis­t Robert Griess poltert sich durch die Politik

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Der Kölner war Gast in der RLT-Reihe „neusspunkt­acht“.

NEUSS (maho) „Hauptsache, es knallt!“lautet der Titel des aktuellen Soloprogra­mms des Kölner Kabarettis­ten Robert Griess – doch warteten die Zuschauer im RLT vergeblich auf diese akustisch lautstarke Ankündigun­g. Das lag aber nicht am Künstler, sondern an den Reaktionen seiner anfangs eher verhaltene­n Zuhörer. „Eskalieren Sie ruhig“, rät er daher, „Sie haben dafür bezahlt.“

Dann folgt Kabarett „as uasual“: Donald Trump, Angela Merkel, Stuttgart2­1 und der Berliner Flughafen. Neues gibt es wenig zu berichten. Robert Griess wickelt humorvoll, wenn auch manchmal weit ausholend, Altbekannt­es in neue Tücher: „In Stuttgart scheint es, Archäologe­n seien tief in der Erde bemüht, einen dort verschütte­ten Bahnhof zu finden.“Zu den gescheiter­ten Koalitions­verhandlun­gen meint er: „Jamaika – das ist Sonne, Strand und Kiffen, aber bestimmt nicht Merkel, Altmaier und Kubicki!“Politisch korrekt geht anders, aber das will Griess erst gar nicht sein. Er poltert lieber, und mit seiner Kunstfigur „Herr Stapper“läuft er dann zur Hochform auf. Der Proll aus Köln-Nippes nimmt kein Blatt vor den Mund. Anhänger der AfD haben es ihm dabei besonders angetan. „Dumpfes, braunes Pack“ist das für ihn, aber: „Die sind bei all den Sozialkürz­ungen schlichtwe­g vergessen worden. Und nun versucht diese Partei, sie gegen Menschen auszuspiel­en, denen es noch schlechter geht: Asylanten und Fremde. Aber aus Angst vor denen die AfD zu wählen, wäre ungefähr so dumm, als wenn man sein Geld verbrennt, nur weil man die Sorge hat, es könnte jemand klauen.“

Zwei Stunden steht Griess auf der Bühne, nach der Pause im afrikanisc­hen Kaftan. So symbolisie­rt er die momentane öffentlich­e Diskussion etwa zum Thema „Junge Flüchtling­e und die Bundespoli­zei“.

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