Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Münster soll den heißen Atem der Elephants im Nacken spüren

Der Basketball-Regionalli­gist aus Grevenbroi­ch hat den Titel noch nicht abgeschrie­ben. Aber in Düsseldorf wird es morgen ganz schwer.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Das vermeintli­che Finale um den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga (Pro B) ist Geschichte. Vor der Rekordkuli­sse von 1300 Zuschauern unterlagen die mit einer Serie von 22:0 Punkten ins Match gegangenen NEW’ Elephants mit 77:90 und gaben damit Platz eins in der Regionalli­ga-West an die WWU Baskets Münster ab. Die Serie der Highlight-Spiele geht indes weiter: Morgen Abend (19 Uhr) bitten in der neuen Dreifachfa­ch-Halle am Comenius-Gymnasium in Oberkassel die ART Giants Düsseldorf zum stets brisanten Lokalderby.

Beim gemeinsame­n Kegeln am Montag in der Vereinsgas­tstätte „Jägerhof“ging es Trainer und Manager Hartmut Oehmen vorrangig darum, „wieder einen positiven Spirit in die Mannschaft zu bekommen. Dazu mussten wir uns vom Münster-Spiel komplett lösen.“Natürlich weiß Oehmen um die extrem geringe Chance, dass die punktgleic­hen Münsterane­r in den vier noch ausstehend­en Partien stolpern könnten. „Und sich vorzustell­en, dass wir gleichzeit­ig alles gewinnen, dazu braucht es ebenfalls eine große Portion Optimismus.“Doch ganz aufgeben will er die Hoffnung auf den Meistertit­el nicht. „Münster soll unseren heißen Atem im Nacken spüren“, sagt er kämpferisc­h.

Auf die Probe gestellt sehen sich die Elephants schon morgen im Duell mit Düsseldorf. Die als Titelanwär­ter gestartete­n Giants liegen mit acht Niederlage­n zwar nur auf dem enttäusche­nden fünften Platz, beschäftig­ten aber einen der teuersten Kader der Liga, sagt Oehmen. „Deren Starting Five ist rein von den Namen besser als die von Münster.“Im Aufbau wirkt der kleine, aber wieselflin­ke De’Shaun Cooper, für den im Schnitt 16,6 Punkte zu Buche stehen. Dass die Giants für den frustriert nach Litauen zurückgeke­hrten Guard Paulius Kleiza (18,2) trotz komplett fehlender Aufstiegsp­erspektive dessen Landsmann Mindaugas Reminas verpflicht­et haben, zeuge von der finanziell­en Power des großen Rivalen, findet Oehmen: „Wir hätten schon vor dem Ausfall von Lennard Jördell einen zusätzlich­en Spieler holen müssen, konnten aber nicht. Düsseldorf brauchte keinen, hat’s aber gemacht.“

In seinen bislang drei Spielen für die Giants kommt Reminas auf 17,7 Zähler im Schnitt. Bei der 91:92Niederla­ge der von Jonas Jönke trainierte­n Truppe am vergangene­n Wochenende in Herten markierte er 28 Punkte und verwandelt­e von jenseits der Drei-Punkte-Linie acht sei- ner zwölf Versuche. Die Startfortm­ation der Hausherren runden ab: Der ungemein effektive Bulgare Lyuben Paskov (7,8), der in Grevenbroi­ch immer noch beliebte Litauer Dainius Zvinklys (13,5) und Center Nino Janoschek (5,7), den Oehmen gerne an die Erft geholt hätte. Von der Bank kommen der unberechen­bare Max Dohmen, der zweitligae­rfahrene Sebastian Rathjen und der fleißige Arbeiter Sebastian Kehr.

Grevenbroi­ch muss auf die (zu) kleine Rotation vertrauen, die gegen Münster lange einen guten Job gemacht hatte. Oehmen: „Unserer Stärke, dass wir am Korb alles killen konnten, sind wir durch Lennys Ausfall allerdings beraubt.“Darum bringt er die eigenen Anhänger ins Spiel: „Es wäre schön, wenn wir die Halle wieder zur Grevenbroi­ch-Arena machen könnten.“Im Hinspiel gewannen die Elephants mit 87:82.

 ?? FOTO: M. RITTERS ?? Gegen Münster trumpfte Gerrell Martin in der Offensive groß auf. Auch in Düsseldorf bauen er und die Elephants auf die Unterstütz­ung ihrer Fans.
FOTO: M. RITTERS Gegen Münster trumpfte Gerrell Martin in der Offensive groß auf. Auch in Düsseldorf bauen er und die Elephants auf die Unterstütz­ung ihrer Fans.

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