Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt: „Sammys“-Areal ist bester Platz für DLRG

CDU hatte Neubaugebi­et nahe der Rubensstra­ße für Vereinshei­mbau ins Gespräch gebracht. Bürgermeis­ter Lierenfeld hält davon nichts.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Die Wahrschein­lichkeit, dass ein neues Vereinshei­m für die Dormagener Ortsgruppe der Deutschen Lebensrett­ungsgesell­schaft (DLRG) neben dem neuen Stadtbad „Sammys“errichtet wird, steigt. Jedenfalls hat Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld ein Schreiben an die Ratsmitgli­eder verschickt, aus dem hervorgeht, dass die Stadt zu dem Areal keine Alternativ­e sieht. Es gebe „zum jetzigen Zeitpunkt aus meiner Sicht kein besser oder gleich geeignetes Grundstück“, urteilt Lierenfeld.

Vor einigen Wochen hatte die CDU-Fraktion das neu entstehend­e Baugebiet „Nördlich der Rubensstra­ße“als Alternativ­standort für ein DLRG-Heim ins Gespräch gebracht. Die Christdemo­kraten hatten in diesem Zusammenha­ng auf Nachteile des Areals am Sammys hingewiese­n. Notfallein­sätze mit Martinshor­n, die die DLRG im Schnitt etwa einmal monatlich leistet, könnten zu Lärmbeläst­igung der Anwohner führen, bei größeren Schulungen könnten an Haberlandu­nd Robert-Koch-Straße Engpässe beim Parken entstehen. Zudem müsse auf dem Grundstück am „Sammys“mehrgescho­ssig gebaut werden, was die Kosten in die Höhe treibe.

Lierenfeld hält das Argument der möglichen Lärmbeläst­igung für nicht stichhalti­g, wie er in seiner Stellungna­hme für die Ratsmitgli­eder verdeutlic­ht. Denn in einem Neubaugebi­et mit weit überwiegen­der Wohnnutzun­g käme es „mindestens in gleichem Maße wie am Standort neben dem Hallenbad“zu Lärmbelast­ungen. Und: Würden im Neubaugebi­et Flächen für das DLRG-Heim abgezweigt, könnte die Stadt diese nicht verkaufen. Bei einem Mindestver­kaufspreis von 295 Euro pro Quadratmet­er und 1500 Quadratmet­ern Grundfläch­e gingen ihr so mehr als 440.000 Euro an Einnahmen verloren. Zudem werde es in naher Zukunft kein Planungsre­cht für ein Vereinshei­m „Nördlich der Rubensstra­ße“geben. Auch anderweiti­ge Flächen, die den Ansprüchen der DLRG gerecht werden könnten, sieht der Verwaltung­schef aktuell nicht.

Die DLRG könnte mit einem Neubau am Stadtbad „Sammys“gut leben, sagte deren Sprecher Jörg Dittmar gestern auf Anfrage unserer Redaktion. „Wichtig für uns ist, dass wir als Hilfsorgan­isation gut arbeiten können“, betont er. Und da sei ein zentraler Standort vorrangig. Zurzeit muss sich die DLRG mit Provisorie­n einrichten. „Zum Beispiel haben wir derzeit unser Einsatzund Ausbildung­smaterial an verschiede­nen Stellen in der Stadt untergebra­cht. Das ist mühselig und kostet Zeit, was gerade bei Einsätzen nachteilig ist“, erklärt Dittmar. Mittlerwei­le macht er sich Sorgen, dass Mitglieder aufgrund der unbefriedi­genden Rahmenbedi­ngungen der DLRG von der Fahne gehen könnten.

Die Zeit drängt also. Nichtsdest­otrotz fühle sich die DLRG von Verwaltung und Parteien ernstgenom­men; dass sich so viele Menschen Gedanken machten, freue ihn, so Dittmar. In naher Zukunft wollen die Lebensrett­er der Stadt die Entwürfe für das neue Vereinshei­m vorlegen, die Studenten der Düsseldorf­er Hochschule erarbeitet haben. Bürgermeis­ter Lierenfeld hatte in seinem Schreiben an die Ratsmitgli­eder bereits erwähnt, dass konkrete Angaben zu benötigter Baufläche, Grundstück­sgröße und Nutzungsin­tensität für das weitere Vorgehen zwingend erforderli­ch seien.

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