Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Siegerin fehlt im Perlenkett­en-Finale

Mira Kraeber muss eine Sperre absitzen. Andrasch Starke schafft auf der Galopprenn­bahn in Neuss seinen 2400. Sieg.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Die Karten im Perlenkett­enWettbewe­rb wurden völlig neu gemischt. Dafür sorgte gestern Abend vor allem die 24-jährige Mira Kraeber aus Dortmund, denn sie gewann mit dem sieben Jahre alten Wallach Marientale­r, Siegquote 76:10, den zweiten der drei Läufe um die Albers & Sieberts-Perlenkett­e vor Giant Grizzly mit Hana Mouchova, Preaux mit Sibylle Vogt, Flying Gina mit Lena-Maria Mattes und Canton Delight mit Janine Beckmann. Der 30:10-Favorit Burma King mit der nach dem ersten Lauf führenden Olga Laznovska aus Dormagen endete auf dem vorletzten Platz vor Wonderwall mit Kerstin Elsässer. Auch Sakima aus dem Stall von Axel Kleinkorre­s mit Claudia Pawlak spielte als Siebter keine Rolle.

Es war ein spannendes und auch turbulente­s Perlenkett­en-Rennen. Dafür sorgte vor allem El Torito mit Janine Boysen beim ersten Ritt ihres Lebens – im Ziel war sie mit dem Import-Wallach sogar noch Sechste. Große Freude aber bei Marientale­rTrainer Reiner Werning (75), der sein geliebtes Quartier auf der Dortmunder Rennbahn bald verlassen muss, dort sollen Wohnhäuser entstehen. Wie immer berichtete er nach dem Rennen mit großer Leidenscha­ft von seinen geliebten Pferden und beklagte: „Alle meine Töchter haben erfolglos versucht, die Perlenkett­e zu gewinnen. Sie waren immer knapp geschlagen.“Der siebenfach­e Vater hoffte stets vergeblich auf seine reitenden Töchter Britta, Clarissa und Katharina, doch es klappte nie mit dem Schmuckstü­ck. Aber auch seine gestern siegreiche Mitarbeite­rin Mira Kraeber wird trotz des Erfolges von gestern am 13. März die Gesamtwert­ung um das begehrte Schmuckstü­ck nicht gewinnen. Sie überrascht­e auch den Trainer bei der Siegerehru­ng mit der Botschaft: „Am 13. März bin ich wegen einer Behinderun­g an einem Dortmunder Renntag gesperrt.“Die Reiterin hätte sogar die Möglichkei­t gehabt, durch einen sogenannte­n „Joker“ihre Sperre auf einen anderen Tag zu verlegen.

Rennleitun­gschef Frank Becker hat sie ausdrückli­ch auf diese Möglichkei­t hingewiese­n. Becker gestern gegenüber der NGZ: „Sie hat das abgelehnt.“Da dachte sie wohl nicht an diese Chance und an einen Sieg von Marientale­r. So wird es am Neusser Finaltag wieder einmal spannend im Kampf um den seit 1961 ausgetrage­nen Ehrenpreis.

Der Renntag begann mit dem Favoritens­ieg von Robin Weber mit Lotus. Miguel Lopez verbessert­e seine Bilanz durch den Sieg mit Voices of Kings im zweiten Rennen und Red Flash mit Alexander Weis gewann das Arthur Lochow-Rennen für den Kölner Besitzer Horst-Dieter Beyer (85). Im Georg Zuber-Rennen sah es lange nach einem Sieg des Hengstes Weltmeiste­r mit Andrasch Starke aus, doch auf den letzten Metern spurteten Rosita und die Schimmelst­ute Simneh mit Marco Casamento noch an Weltmeiste­r vorbei, der nur Dritter wurde.

Im Peter Bützer-Rennen imponierte erneut der Hengst Cassilero. Das von Karl Demme in Köln trainierte Pferd wurde von der Amateur-Championes­se Lilli-Marie Engels (17) mit erstaunlic­her Gelassenhe­it zum neunten Sandbahnsi­eg gegen Mood Indigo geritten. Das auf fünf Starter geschrumpf­te Harald Linke-Rennen blieb eine sichere Beute der Mitfavorit­in Wierland mit Andrasch Starke beim ersten Sieg in der Saison 2018. Insgesamt war es sein 2400. Erfolg im Rennsattel. Um 20.29 Uhr erreichte der Wallach Decadent Times mit Rebecca Danz als Sieger das Ziel des letzten Rennens.

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FOTOS: KLAUS-JÖRG TUCHEL Im Perlenkett­en-Rennen siegte Marientale­r (Nummer 9) mit Mira Kraeber vor Giant Grizzly mit Hana Mouchova.

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