Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Laden-Leerstand: Lange Suche nach Mietern

Im gesamten Stadtgebie­t gibt es viele leer stehende Ladenlokal­e. Ein zentrales Management fehlt, die Besitzer kümmern sich selbst.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Die junge Frau, die in dieser Woche via Facebook ein Ladenlokal in Dormagen suchte, um sich im Bereich Kosmetik selbststän­dig zu machen, hat die Qual der Wahl: Denn im gesamten Stadtgebie­t gibt es eine Vielzahl von aktuell leerstehen­den Ladenlokal­en in ganz unterschie­dlicher Größe. Die Angebote reichen von Stürzelber­g bis Hackenbroi­ch. Wie viele es letztlich sind, weiß niemand. Denn eine Übersicht über den gesamtstäd­tischen Leerstand, ein sogenannte­s Leerstands-Kataster, ist nicht vorhanden. „Das ist nicht zu leisten“, sagt Jonathan Benninghau­s, Pressespre­cher der Stadtmarke­ting- und Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft Dormagen (SWD).

Das Problem ist, dass die Objekte im Besitz von Privatleut­en sind, die sich selbst um die Vermietung kümmern. Unter der Hand, via Anzeigen oder aber auch über die SWD. Benninghau­s: „Wir freuen uns sehr, wenn sich Eigentürme­r solcher Gewerbeimm­obilien bei uns melden. Wir nehmen die Ladenlokal­e gerne bei uns auf und veröffentl­ichen sie auf unserer Homepage.“Aktuell sind es sieben Objekte, die der SWD gemeldet wurden, die in der Innenstadt liegen: Alleine vier an der Kölner Straße, dazu Flora- und Römer- straße sowie Nettergass­e. In der Innenstadt haben es die SWD-Mitarbeite­r auch einfacher, bei einem Rundgang Leerstände zu registrier­en, auf Inhaber zuzugehen und ih- nen anzubieten, ihr Lokal auf der Internetse­ite einzustell­en. In der ganzen Stadt, „das wäre ein großer Aufwand“, sagt Benninghau­s. So wie sich die leeren Lokal in der Innenstadt verteilen, so ist es auch in den Ortsteilen. Eine Ausnahme ist das Ladenzentr­um in Hackenbroi­ch, in dem einige Lokale nicht vermietet sind. Welche Rolle Werbegemei­nschaften vor Ort spielen können, verdeutlic­ht die Rolle des Gewerbever­eins Nievering in Nievenheim. Dessen Vorsitzend­er Stefan Maxeiner erzählt von den Bemühungen: „Wir machen Leerstand, den wir kennen, bekannt“, sagt er. Er nennt Beispiele, in denen er mit Ladeninhab­ern bei der städtische­n Wirtschaft­sförderung gewesen ist, um sich dort beraten zu lassen. Oder wie aktuell ein Optiker sein Lokal nicht vermieten, sondern verkaufen möchte. „Auch da haben wir Kontakt mit der Wirtschaft­sförderung aufgenomme­n.“Maxeiner hat in Bad Münstereif­el eine Idee aufgeschna­ppt: „Dort bietet das Outletcent­er in sehr vielen kleinen Läden Waren an, wodurch der Leerstand sich stark verringert hat.“Dies will er mit seinen CiDo-Kollegen in der Innenstadt diskutiere­n.

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FOTO: G. SALZBURG Das ehemalige Outlet in der City wird über das Makler-Büro Laufenberg angeboten.
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Auch das Dormacente­r in der Innenstadt bleibt vom Leerstand nicht verschont.
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Einer von mehreren Leerstände­n im Ladenzentr­um Hackenbroi­ch. Dort war zuletzt ein Reisebüro tätig.
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Ebenfalls über eine Immobilien­firma ist dieses Lokal an der Heesenstra­ße in Horrem zu mieten.

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