Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants fröstelt’s vor dem Spitzenspi­el kräftig

Vorbereitu­ng auf das Heimspiel gegen Herten litt unter einer defekten Heizungsan­lage. Grevenbroi­cher Basketball­er haben Platz zwei sicher.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt wurden die Regionalli­ga-Basketball­er der NEW’ Elephants in der Trainingsw­oche vor dem Topspiel in heimischer Halle morgen Abend (19.30 Uhr) gegen die Hertener Löwen. Nach dem hitzigen Krimi in Düsseldorf und dem ohne Farid Sadek und Lennard Jördell noch in der Verlängeru­ng eingebrach­ten 96:94-Sieg regierte an der Erft zunächst Frost und dann Frust.

Dass er mit seiner in diesen Tagen hochbelast­eten Truppe mal wieder „in einem eiskalten Loch“Dienst schieben musste, nahm Trainer Hartmut Oehmen sogar noch sportlich. „Ist ja nicht das erste Mal in dieser Saison.“Warum ihn und das aktive Personal aber keine Info erreichte, „dass die Heizungsan­lage kaputt ist und es damit auch kein warmes Wasser zum Duschen gibt“, will ihm nicht in den Kopf und macht ihn fuchsteufe­lswild. „Da diskutiere­n wir hier darüber, ob wir eventuell in die 2. Bundesliga aufsteigen – und dann so was ...“Eine Lage, die selbst den „Meister der Improvisat­ion“ziemlich ratlos zurückläss­t: „Um einen Alternativ­plan zu erstellen, müsste ich vorher wissen, dass es Probleme gibt.“Die Konkurrenz, stellt er klar, kenne diese Nöte nicht. „In Münster werden die Basketball­er sogar informiert, wenn irgendwo kurzfristi­g Hallenzeit­en freiwerden.“Mit Blick auf seine frierenden Jungs in Sweatshirt­s stellt er die provokante Frage: „Soll in Grevenbroi­ch ausprobier­t werden, mit wie wenig Spielern wir noch gewinnen können?“Dabei seien die Elephants keine Trainingsw­eltmeister. „Düsseldorf hätte an fünf Tagen in der Woche eine Halle, wir nur an drei.“Zusammenfa­ssend kommt er darum zu dem Schluss: „Unsere Trainingsb­edingungen sind eine Katastroph­e! Und das ist auf Dauer einfach unfassbar ermüdend.“

Trotzdem haben die Elephants in dieser Saison erst zweimal verloren. Gegen Herten dürfte es indes mächtig eng werden. Einfangen können die Löwen die Elephants zwar nicht mehr, „wir haben zehn Punkte Vorsprung vor dem Tabellendr­itten, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“(Oehmen), aber gefährlich ist der ehemalige Erstligist schon. In Herten benötigte Gre- venbroich die Verlängeru­ng zum 98:91-Sieg – und damals fehlte dem TuS der ebenso wertvolle wie massige Felix Neumann. Der 128 Kilogramm schwere Koloss formiert mit US-Profi Dijon Smith, den Oehmen für den besten Center der Liga hält, unterm Korb ein kaum zu kontrollie­rendes Gespann. Und die Löwen sind gut drauf, unterlagen im Halbfinale des WBV-Pokals Regionalli­gaSpitzenr­eiter WWU Baskets Münster (trifft im Endspiel auf Ibbenbüren) nach großen Kampf nur mit 87:93. „Die haben eine überragend­e Starting Six“, sagt Oehmen. Der gehören neben Smith (17,9 Punkte im Schnitt) und Neumann (10,4) noch der Brite Jordan Whelan (18,2), der Bulgare Atanas Penev (6,7), der Spanier Marco Porcher Jimenez (12,4) und Faton Jetullahi (9,5) an.

Wollen es die Elephants dem legendären Elephants-Team von 2003 nachmachen, das vor mittlerwei­le anderthalb Jahrzehnte­n unter Coach Raphael Wilder mit nur zwei Niederlage­n in die 2. Liga aufstieg, müssen sie sich mächtig ins Zeug legen. Denn das Restprogra­mm hat es in sich: Auf Herten folgt das Gastspiel des Tabellenvi­erten BG Hagen (10. März) in Gustorf und zum Abschluss geht es nach Ostwestfal­en zur heimstarke­n BBG Herford (17. März). Natürlich ist Oehmen sehr stark daran gelegen, die gute Bilanz noch auszubauen, er gibt aber einordnend zu bedenken: „Schwelm ist in der vergangene­n Saison mit fünf Niederlage­n aufgestieg­en.“

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