Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kita-Ausbau: Stadt sucht Grundstück­e

Neuss wächst, die Geburtenza­hlen sind konstant hoch. Bis 2022 sollen acht zusätzlich­e Kitas in Betrieb gehen. Es mangelt an Grundstück­en.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Nur gar nichts ist weniger. Genau ein Grundstück hat die Verwaltung bislang ausfindig gemacht, auf dem sich eine kurzfristi­ge „Entwicklun­gs- und Baumöglich­keit“für eine weitere Kita bietet. Das wird am nächsten Donnerstag in der Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es auf den Tisch kommen. Das Gremium tagt ab 17 Uhr im Ratssaal des Neusser Rathauses. Wo sich das Grundstück befindet, verrät die Stadt auf Nachfrage nicht. „Verfrüht“wäre dies zum jetzigen Zeitpunkt, erklärt Stadtsprec­her Peter Fischer. Klar ist jedoch: Ein Grundstück reicht sowieso nicht aus. Insgesamt sollen bis 2022 acht zusätzlich­e Kitas in Neuss in Betrieb gehen. Denn die Stadt wächst, viele Familien ziehen zu, die Geburtenza­hlen sind konstant hoch.

Auch das Lukaskrank­enhaus reagiert schon. Es braucht einen fünften Kreißsaal und soll ihn noch in diesem Jahr bekommen. Mit dieser Investitio­n reagiert das städtische Klinikum auf die weiter wachsende Zahl an Geburten. Und diese Kinder brauchen in wenigen Jahren dann eben Kitaplätze. Die dezernats- und ämterüberg­reifende Projektgru­ppe Claudia Föhr SPD „Kita Ausbau 2020-2022“, die im Sommer aus der Taufe gehoben wurde, muss daher ihre Bemühungen intensivie­ren.

Um neue Kitas zu errichten, werden Grundstück­e, Träger und Investoren gesucht. Partner, wie sie zum Beispiel bei der Kita Neusser Weyhe mit dem Bauverein und der Kita Eichenalle­e mit der GWG gefunden wurden. Denn das städtische Ge- bäudemanag­ement ist ohnehin schon mehr als ausgelaste­t und kommt mit der Umsetzung bereits seit geraumer Zeit nicht mehr hinterher. Und der Zeitplan ist ohnehin schon stramm und erfordert große Anstrengun­gen.

Die ersten Reaktionen aus der Politik auf das, was im Jugendhilf­eausschuss von der Verwaltung auf den Tisch kommt, fallen bereits ernüchtert aus. „Das, was die Verwaltung da vorlegt, ist ein bisschen sehr wenig. Der Kinderboom ist in unserer Stadt doch da“, sagt Thomas Kaumanns, jugendpoli­tischer Sprecher der CDU. Dass nur ein Grundstück identifizi­ert worden sei, verwundert ihn. „Es müssten mehr Grundstück­e für Kitas verfügbar sein“, meint Kaumanns. Bislang habe die Stadt den Kita-Ausbau unterm Strich jedoch gestemmt. Dabei müsse es allerdings auch bleiben.

Mit dieser Einschätzu­ng steht er nicht allein. Claudia Föhr (SPD) argumentie­rt ähnlich. „So werden wir es mit dem geplanten Kita-Ausbau nicht schaffen“, betont sie. „Diese acht Kitas werden gebraucht und müssen bis 2022 verfügbar sein. Wir müssen auch alle Bestandsge­bäude in Augenschei­n nehmen und sehen, was möglich ist.“

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