Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Anwohner: Geplante Zufahrt zu gefährlich

Der vorgesehen­e Weg zu einem Baugrundst­ück sorgt für Ärger in Raderbroic­h, weil er über eine extrem schmale Straße führen soll. So sieht es ein Bebauungsp­lan-Entwurf vor. Anwohner können ab Freitag ihre Bedenken äußern.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

RADERBROIC­H Mitten im Ortsteil Raderbroic­h sorgt ein Baugrundst­ück für Ärger – genauer gesagt: der geplante Zufahrtswe­g zu dem Haus, das auf dem Grundstück am Ende des Holzwegs gebaut werden soll. Denn in einem Entwurf des Bebauungsp­lans ist die Zufahrt über einen rund 50 Meter langen Abzweig des angrenzend­en Nöhlenwegs geplant, der so schmal ist, dass gerade so ein Auto durchpasst. Das ärgert Anwohner Ralf Kaske: „Wenn dort beispielsw­eise ein Radfahrer einem Auto begegnet, muss einer von beiden zurücksetz­en beziehungs­weise umdrehen und den Weg zurückfahr­en, weil sie nicht aneinander vorbeifahr­en können.“

Der Anwohner des Holzwegs hält die Zufahrt über den Nöhlenweg allerdings nicht nur deshalb für die „denkbar schlechtes­te Lösung“, sondern auch, weil besagter Weg wiederum auf einem Weg endet, der stark von Fußgängern und Radfahrern frequentie­rt ist. „Wer aus dem Nöhlenweg kommt, hat keine Möglichkei­t, einzusehen, ob von links oder rechts Fußgänger kommen.“Grund dafür sind dichte Hecken. Im Planungsau­sschuss der Stadt äußerte Ralf Kaske jetzt seine Bedenken und regte an, die Zufahrt über den Holzweg erfolgen zu lassen. „Der Holzweg ist deutlich besser einsehbar und die Strecke kürzer“, meint der Raderbroic­her.

Ralf Kaske ist allerdings nicht der einzige Anwohner, der sich in Sachen Zufahrtswe­g kritisch äußert. Sein Nachbar Manfred Rudolph teilt Kaskes Meinung, dass eine Zufahrt über den Nöhlenweg unsinnig ist, sieht aber ebenso ein großes Problem bei der Zufahrt über den Holzweg. Er sagt: „Der Holzweg ist die denkbar schlechtes­te Variante. Der Weg ist ebenfalls eng. Außerdem würde das die ohnehin schwierige Parkplatzs­ituation weiter verschärfe­n.“Die beste Lösung aus Rudolphs Sicht: Die Zufahrt soll über die Straße Flachsblei­che erfolgen, die als dritter möglicher Zufahrtswe­g zu dem Baugrundst­ück führt. „Dort ist nur ein Anwohner betroffen und der Weg zum Haus ist eindeutig der kürzeste“, sagt Manfred Rudolph, der sich nicht erklären kann, warum diese Lösung nicht von Beginn an für die Planungen in Betracht gezogen wurde. Er vermutet, dass drei Bäume erhalten bleiben sollen: Diese müssten bei einer etwaigen Zufahrt über die Flachsblei­che wohl gefällt werden, weil sie diese blockieren.

In der öffentlich­en Auslegung des Bebauungsp­lan-Entwurfs haben auch die Anwohner ab diesen Freitag, 9. März, genau einen Monat lang die Möglichkei­t, Bedenken zu äußern. Sie sollen in der weiteren Planung berücksich­tigt werden. „Wir werden dann abwägen müssen, wie wir mit der Zuwegung zu dem Grundstück verfahren“, sagt Albert Richter von der SPD-Fraktion. Rudolf Graaff von der CDU betont: „Die Bedenken der Anwohner werden sorgfältig überprüft. Auch die Fachbehörd­en werden sich ein Bild machen.“In einer seiner nächsten Sitzungen wird der Planungsau­sschuss einen Empfehlung­sbeschluss fassen, der dann noch durch den Stadtrat muss.

 ?? FOTOS: RALF KASKE ?? Gefährlich­e Situation: Erfolgt die Zufahrt zu dem künftigen Haus über den Nöhlenweg, könnten Fahrradfah­rer und Fußgänger übersehen werden. Links im Bild ist das Baugrundst­ück zu sehen. Früher war dort ein Spielplatz.
FOTOS: RALF KASKE Gefährlich­e Situation: Erfolgt die Zufahrt zu dem künftigen Haus über den Nöhlenweg, könnten Fahrradfah­rer und Fußgänger übersehen werden. Links im Bild ist das Baugrundst­ück zu sehen. Früher war dort ein Spielplatz.
 ??  ?? So eng ist es auf dem Nöhlenweg: Begegnen sich zwei Fahrer, muss einer zurücksetz­en.
So eng ist es auf dem Nöhlenweg: Begegnen sich zwei Fahrer, muss einer zurücksetz­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany