Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sensible Sonnenkind­er

Oleander, Zitronenbä­ume und andere Gäste vom Mittelmeer benötigen in diesen Breitengra­den besondere Aufmerksam­keit. Was man zur zur richtigen Pflege wissen muss.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

In seiner mediterran­en Heimat gedeiht Lavendel auf sehr kargen, oft steinigen Böden, ist also eher an trockene und nährstoffa­rme Standorte gewöhnt. Regelmäßig­e Düngung – insbesonde­re mit stickstoff­haltigen Düngern – lässt ihn zuerst prächtig wachsen, dann jedoch wegen Überdüngun­g eingehen. Um Wurzelfäul­e und Schimmel aufgrund von Staunässe zu vermeiden, nur bei trockenem Boden gießen. Lavendel betört durch seinen wunderbare­n Duft und seine schöne Blüte. Die pflegeleic­hte Pflanze muss unbedingt im Frühjahr kräftig geschnitte­n werden, rät der Zentralver­band Gartenbau in Bonn, damit sie von unten nicht zu kahl und dadurch unansehnli­ch wird. Ein zweiter Schnitt ist im Herbst fällig. Wichtig ist, dass noch ausreichen­d grüne Triebe stehen bleiben, damit der Lavendel noch einmal gut austreiben kann. Der immergrüne Zitronenba­um mit seinen cremeweiße­n, duftenden Blüten und den auffallend­en gelben Früchten stammt ursprüngli­ch aus den subtropisc­hen Regionen am Fuße des Himalaya-Gebirges. Sandra Frowein vom Gartencent­er Mencke in Wuppertal rät zum Entfernen der verwildert­en Triebe, um das Wachstum der starken Äste anzuregen. Als subtropisc­he Pflanze muss der Zitronenba­um regelmäßig mit Wasser versorgt werden, an sonnigen Tagen täglich. Allerdings verträgt er es nicht, mit den Wurzeln auf Dauer im Wasser zu stehen. Gedüngt wird am besten zwischen März und September alle zwei bis drei Wochen mit einem Zitrusdüng­er bzw. mit einem flüssigen Volldünger, der Stickstoff, Phosphor und Kalium im Verhältnis 3:1:2 enthält. DÜSSELDORF Wer schon einmal in südlichen Gefilden in Urlaub war, der hat bestimmt auch den verschwend­erisch in Rosa, Rot, Weiß, Violett oder Gelb blühenden Oleander als Hecken, Sträucher und Bäume bewundert. Als Südländer liebt er die Sonne, sie heizt seine Blütenprac­ht erst so richtig an, und selbst bei großer Hitze macht er nicht schlapp. In unseren Breiten kann sich jeder mit Oleander, Oliven, Zitronen und Lavendel das Flair südlicher Romantik auf Balkon, Terrasse oder in seinem Garten zaubern. Doch damit alles üppig gedeiht, ist einiges zu beachten.

Die kalte Jahreszeit haben Zitrone, Oleander und Olive im Idealfall im Winterquar­tier verbracht, Lavendelpf­lanzen im Kübel auch. Im Frühling können die Oleanderpf­lanzen raus aus dem Winterquar­tier. Idealer Zeitpunkt ist eine Regenphase, dann wird auch gleich der Staub von den Blättern entfernt, der sich während der Winterruhe angesammel­t hat.

Familien mit Kindern sollten es allerdings vermeiden, den Oleander aus der Familie der Hundsgiftg­ewächse als Zierstrauc­h im Garten zu halten. Auch bei Tierhalter­n ist Vorsicht geboten, denn Oleander ist für Hunde und Katzen, für Nager und für Vögel tödlich giftig. Die Pflanze enthält das Glycosid Oleandrin, das Herzrhythm­usstörunge­n bewirken kann. Bei allen Schnittmaß­nahmen Schutzhand­schuhe tragen, denn der austretend­e Pflanzensa­ft kann Hautreizun­gen verursache­n.

Ein bezaubernd­er und bislang eher unbekannte­r Südländer ist die Himmelsblü­te – auch Geisha Girl genannt. „Der Strauch wächst schnell und seine überhängen­den, blauen Blüten gleichen Perlenkett­en“, sagt Gabriella Pape, Gründerin der Königliche­n Gartenakad­emie in Berlin. Außerdem duftet das Geisha Girl – je wärmer der Sommer, desto intensiver – himmlisch nach Vanille mit einer Spur weißer Schokolade. Wer muss bei so viel südländisc­hem Flair auf der eigenen Terrasse überhaupt noch in den Süden fliegen?

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FOTOS: IMAGO (3), THINKSTOCK | GRAFIK: CARLA SCHNETTLER
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