Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sensible Sonnenkinder
Oleander, Zitronenbäume und andere Gäste vom Mittelmeer benötigen in diesen Breitengraden besondere Aufmerksamkeit. Was man zur zur richtigen Pflege wissen muss.
In seiner mediterranen Heimat gedeiht Lavendel auf sehr kargen, oft steinigen Böden, ist also eher an trockene und nährstoffarme Standorte gewöhnt. Regelmäßige Düngung – insbesondere mit stickstoffhaltigen Düngern – lässt ihn zuerst prächtig wachsen, dann jedoch wegen Überdüngung eingehen. Um Wurzelfäule und Schimmel aufgrund von Staunässe zu vermeiden, nur bei trockenem Boden gießen. Lavendel betört durch seinen wunderbaren Duft und seine schöne Blüte. Die pflegeleichte Pflanze muss unbedingt im Frühjahr kräftig geschnitten werden, rät der Zentralverband Gartenbau in Bonn, damit sie von unten nicht zu kahl und dadurch unansehnlich wird. Ein zweiter Schnitt ist im Herbst fällig. Wichtig ist, dass noch ausreichend grüne Triebe stehen bleiben, damit der Lavendel noch einmal gut austreiben kann. Der immergrüne Zitronenbaum mit seinen cremeweißen, duftenden Blüten und den auffallenden gelben Früchten stammt ursprünglich aus den subtropischen Regionen am Fuße des Himalaya-Gebirges. Sandra Frowein vom Gartencenter Mencke in Wuppertal rät zum Entfernen der verwilderten Triebe, um das Wachstum der starken Äste anzuregen. Als subtropische Pflanze muss der Zitronenbaum regelmäßig mit Wasser versorgt werden, an sonnigen Tagen täglich. Allerdings verträgt er es nicht, mit den Wurzeln auf Dauer im Wasser zu stehen. Gedüngt wird am besten zwischen März und September alle zwei bis drei Wochen mit einem Zitrusdünger bzw. mit einem flüssigen Volldünger, der Stickstoff, Phosphor und Kalium im Verhältnis 3:1:2 enthält. DÜSSELDORF Wer schon einmal in südlichen Gefilden in Urlaub war, der hat bestimmt auch den verschwenderisch in Rosa, Rot, Weiß, Violett oder Gelb blühenden Oleander als Hecken, Sträucher und Bäume bewundert. Als Südländer liebt er die Sonne, sie heizt seine Blütenpracht erst so richtig an, und selbst bei großer Hitze macht er nicht schlapp. In unseren Breiten kann sich jeder mit Oleander, Oliven, Zitronen und Lavendel das Flair südlicher Romantik auf Balkon, Terrasse oder in seinem Garten zaubern. Doch damit alles üppig gedeiht, ist einiges zu beachten.
Die kalte Jahreszeit haben Zitrone, Oleander und Olive im Idealfall im Winterquartier verbracht, Lavendelpflanzen im Kübel auch. Im Frühling können die Oleanderpflanzen raus aus dem Winterquartier. Idealer Zeitpunkt ist eine Regenphase, dann wird auch gleich der Staub von den Blättern entfernt, der sich während der Winterruhe angesammelt hat.
Familien mit Kindern sollten es allerdings vermeiden, den Oleander aus der Familie der Hundsgiftgewächse als Zierstrauch im Garten zu halten. Auch bei Tierhaltern ist Vorsicht geboten, denn Oleander ist für Hunde und Katzen, für Nager und für Vögel tödlich giftig. Die Pflanze enthält das Glycosid Oleandrin, das Herzrhythmusstörungen bewirken kann. Bei allen Schnittmaßnahmen Schutzhandschuhe tragen, denn der austretende Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen.
Ein bezaubernder und bislang eher unbekannter Südländer ist die Himmelsblüte – auch Geisha Girl genannt. „Der Strauch wächst schnell und seine überhängenden, blauen Blüten gleichen Perlenketten“, sagt Gabriella Pape, Gründerin der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Außerdem duftet das Geisha Girl – je wärmer der Sommer, desto intensiver – himmlisch nach Vanille mit einer Spur weißer Schokolade. Wer muss bei so viel südländischem Flair auf der eigenen Terrasse überhaupt noch in den Süden fliegen?