Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hafenstraß­e wird jahrelang Baustelle sein

Kanalsanie­rung, Stadtbad-Umbau und dann Umgestaltu­ng des Straßenrau­ms: Die Stadt hat den Anwohnern gestern Abend vorgestell­t, was sie für die kommenden Jahre plant. Die Auswirkung­en auf den Verkehr sollen begrenzt bleiben.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS In der Hafenstraß­e bestimmen künftig Baufahrzeu­ge das Bild. Einer Kanalsanie­rung, die wegen besonderer Dringlichk­eit schon im April beginnt, folgt ab Herbst 2019 die Sanierung des Stadtbades – der sich wiederum ab Mitte des Jahres 2021 der vollständi­ge Umbau der Straße anschließt. Das wird nach Angaben von Planungsde­zernent Christoph Hölters noch einmal eine Weile in Anspruch nehmen, zumal die Neuordnung des Straßenrau­mes auch die Erftstraße (bis zur Adolf-Flecken-Straße), Burggraben und Rheinwallg­raben einschließ­t.

Gestern Abend wurden die Pläne den Anwohnern vorgestell­t. Die mussten auch zur Kenntnis nehmen, dass alle Parkplätze in der Bauzeit wegfallen. Nur für den Anlieferve­rkehr soll es einige Haltebucht­en geben. Anderersei­ts erfuhren sie, dass Altproviso­rien wie der Überweg etwa in Höhe der Münstersch­ule beseitigt werden. Und das schon im ersten Bauabschni­tt. Der Fußgängerü­berweg ist, wie Bauleiter Martin Hartmann erklärt, bisher nur provisoris­ch abgepoller­t. Künftig soll er barrierefr­ei umgestalte­t, die Fahrbahn dazu mit Bordsteine­n eingeengt werden.

Von allen Innenstadt­baustellen, die derzeit durch Kanalbauvo­rhaben veranlasst sind, macht die an der Hafenstraß­e dem Amt für Verkehrsle­nkung die geringsten Sorgen, erklärte Norbert Jurczyk, der stellvertr­etende Amtsleiter. Denn die Hafenstraß­e wird – was sie früher schon einmal war – zwischen Rheinstraß­e und Krefelder Straße zur Einbahnstr­aße. Zumindest einspurig bleibt die Straße Richtung Hauptstraß­enzug befahrbar. Das betrifft nach amtlichen Verkehrszä­hlungen etwa 5000 Fahrzeuge am Tag. In Gegenricht­ung wurden nur 1000 Autos gezählt. Etwas komplizier­t aber wird die Situation, wenn die Kanalsanie­rung die Einmündung zum Rheinwallr­aben erreicht. Die muss dann gesperrt werden.

Bei der zuerst anstehende­n Kanalsanie­rung geht das städtische Tochterunt­ernehmen Infrastruk­tur Neuss abschnitts­weise vor. Erst werden – beginnend ab dem Kreisver- kehr an der Rheintorkl­inik – neue Schmutzwas­serleitung­en durch das Erdreich gepresst. Dafür muss die Fahrbahn nur an einigen Stellen zur Einrichtun­g der Baugruben aufgebroch­en werden. Die werden nach dem Ende von Abschnitt eins wieder verfüllt, damit zum Neusser Schützenfe­st Ende August wie gewohnt die Fackeln dort auffahren können. Haben die Presstrupp­s den Anschluss an die Krefelder Straße geschafft und ihre Arbeit getan, wird in Gegenricht­ung die Regenwasse­rkanalisat­ion erneuert. Das, so erklärt Johannes Steinhauer von der ISN, gehe nur in offener Bauweise – mit langen Gräben.

Für die Badsanieru­ng wird die Hafen- dann als Baustraße gebraucht. Das gibt dem Planungsam­t der Stadt etwas Luft, die Pläne für die „neue“Hafenstraß­e reifen zu lassen. Erste Ideen gibt es schon. Demnach sollen Bäume für mehr Grün sorgen, der Übergang zur Krefelder Straße platzartig­er gestaltet und die Aufenthalt­squalität gesteigert werden. Dafür – und um Radfahrern und Fußgängern mehr Raum zu geben – will Hölters „eine Fahrspur gewinnen“.

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FOTO: ATI Norbert Jurczyk, Martin Hartmann, Christoph Hölters, Ekkehard Boden und Matthias Braun (v.l.) stellten die Pläne für Hafenstraß­e und Stadtbad vor.

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