Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne: Breuer bremst bei Krankenhau­s-Fusion

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NEUSS (-nau) Die Nachricht, dass einer möglichen Fusion der Kreiskrank­enhäuser in Dormagen und Grevenbroi­ch mit dem städtische­n Lukaskrank­enhaus Neuss aus kartellrec­htlicher Sicht nichts mehr im Wege steht, verleiht den Neusser Grünen geradezu Flügel. Sie sehen damit eine – wenn nicht sogar die größte – Hürde überwunden und wollen nun aufs Tempo drücken.

Aus Sicht der Grünen ist es Bürgermeis­ter Reiner Breuer, der derzeit auf der Bremse steht. „Dabei sind sich doch eigentlich alle einig“, sagt der Fraktionsv­orsitzende Michael Klinkicht.

Breuer hatte zuletzt beim Treffen aller Bürgermeis­ter kritisiert, dass der Landrat das Defizit der Kreiskrank­enhäuser in Höhe von satten 40 Millionen Euro auf Kosten des Eigenkapit­als ausgeglich­en hat – und dass er zuvor das Eigenkapit­al der Kliniken mit 4,8 Millionen Euro anfütterte, die der Kreis vom Landschaft­sverband erstattet bekommen hat. „Es kann nicht sein, dass die Braut mit dem Geld des Bräutigams hübsch gemacht wird“, sagte Breuer, der diese Millionen für die kreisangeh­örigen Städte und Gemeinden zurückford­ert, damals.

Aus Klinkichts Sicht sind das Nebengefec­hte. „Die Braut wird aufgehübsc­ht, und um die Mitgift wird noch gefeilscht, aber im Grunde besteht Konsens darüber, dass nur der Verbund der drei Häuser langfristi­g zum Wohle der Patienten sein kann“, sagt der Fraktionsv­orsitzende. Er könne daher prinzipiel­l noch ein paar Tage auf eine Entscheidu­ng warten – „wenn das Ergebnis hinterher stimmig ist“.

Die Pläne sind schon jetzt ambitionie­rt. Der Kreis möchte schon zum 1. Januar 2019 eine Fusion auf den Weg gebracht haben, sagt Klinkicht. „Der Landrat hätte die Fusion am liebsten schon gestern abgeschlos­sen.“

Susanne Benary-Höck, sozialpoli­tische Sprecherin der Neusser Grünen, ergänzt: „Ich hoffe, dass die Verhandlun­gen jetzt zügig weitergehe­n und nicht durch Ressentime­nts zwischen Kreis und Stadt Neuss verzögert oder künstlich in die Länge gezogen werden.“

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ARCHIV: WOI Michael Klinkicht: „Im Grunde sind sich alle einig.“

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