Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mit der Feuerwehr Rommerskirchen auf „Wildparker-Jagd“
ROMMERSKIRCHEN (S.M.) In vielen Kommunen sind regelmäßige Appelle an die Einwohner gang und gäbe, beim Parken darauf zu achten, dass im Ernstfall Krankenwagen oder die Feuerwehr nicht an der Durchfahrt gehindert werden. Bürgermeister Martin Mertens mochte es schon vor mehr als zwei Jahren nicht bei bloßen Worten belassen, und seither wird bei regelmäßigen Fahrten die Probe aufs Exempel gemacht, „vor dem Hintergrund, dass ein breiteres Fahrzeug eine ganz andere Dimension hat“, wie Dezernent Hermann Schnitzler sagt.
In der Tat ließ sich dies auch bei der jetzigen Tour durch Rommerskirchen, Eckum, Gill, Vanikum und Sinsteden hautnah erleben. Das von Norbert Koch gesteuerte Löschfahrzeug weist eine Frontbreite von 2,20 Metern auf, so dass einige ohnehin schon als eng empfundene Straßenzüge als zunächst kaum passierbar erscheinen. Dies gilt etwa für den Apfelmarkt in Eckum, aber auch den Eckumer Berg, wo an manchen Stellen ein wegen Falschparkern ins Stocken geratenes Rettungsfahrzeug buchstäblich manövrierunfähig wäre.
Am Eckumer Berg erfolgte auch der erste „Fund“. Wobei es sich hier keineswegs um ein rücksichtsloses „Wildparken“handelte: Vielmehr stand das Auto nur einige Zentimeter zu weit vom Bordstein entfernt, um dem Feuerwehrfahrezug die Durchfahrt zu ermöglichen. Einsatzleiter Hans Knelleken, Chef des Ordnungsamts und damit auch der Feuerwehr, verzichtet darauf, den Betroffenen sofort ein „Knöllchen“auszustellen: „Als erstes gibt es ein Gespräch“, sagt Knelleken. Erst wenn der Halter des Fahrzeugs sich uneinsichtig zeigen sollte, folge eine Verwarnung in Höhe von 35 Euro. Vorgekommen ist dies in den vergangenen Jahren nur ein einziges Mal – bei einer Tour durch Widdes- hoven und Hoeningen, wo die mangelnde Einsicht wohl auch von einem kernigen Wortwechsel begleitet wurde.
An der Kreuzung von Eggershover Gasse/Zum Stadion stand ein Wagen nur wenige Meter zu nah an der Kreuzung, um Norbert Koch das Einbiegen zu ermöglichen. Die Halterin war schnell gefunden und schon konnte die Fahrt weitergehen. Wer auf Falschparker in Vanikum gewettet hätte, wäre ent- täuscht worden. Selbst engste Straßenzüge konnte das Löschfahrzeug ungehindert passieren.
Bürgermeister Martin Mertens zeigte sich erfreut, „wie diszipliniert die Anwohner sind“. Vor den Sommerferien“wird Hermann Schnitzler zufolge die nächste Rundfahrt stattfinden, dann im Bereich Nettesheim, Frixheim und Anstel, der bei der bislang letzten Inspektion auch sehr ergiebig gewesen sein soll.