Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Charlotte Horn stellt in New York aus

Dem „Muhretal“zwischen Oekoven und Nettesheim wird derzeit ein künstleris­ches Denkmal gesetzt.

- VON SEBASTIAN MEURER

OEKOVEN Eigentlich ging alles ganz einfach, erinnert sich Charlotte Horn: „Ich habe das nötige Formular ausgefüllt, es an das Artbox Project in New York gesendet und habe per E-Mail das nötige Zertifikat bekommen.“Mit dem hatte sie die Bedingung dafür erfüllt, um an der noch bis Samstag, 17. März, in New York laufenden Ausstellun­g der „Armory Art Weeks“teilnehmen zu können. „Winter“heißt das Bild, mit dem Charlotte Horn in New York vertreten ist, und es zeigt „einen markanten, einzelnen Baum im Mondlicht auf den Feldern hinter Oekoven in Richtung Butzheim“, wie die Künstlerin sagt. Der Baum liegt im „Muhretal“, das sich zwischen beiden Ortschafte­n erstreckt und zuletzt in der kontrovers­en Diskussion um die Aufstellun­g von Windkrafta­nlagen eine Rolle spielte. Die Armory Art Weeks in New York gelten als eines der wichtigs- tem Events des internatio­nalen Kunstmarkt­s. Alljährlic­h im März veranstalt­et, treffen sich während der Ausstellun­gstage Künstler, Kunstsamml­er und Galeristen. Die Ausstellun­gsstätte selbst befindet sich zwei Wochen lang im wohl wichtigste­n Kunstbezir­k New Yorks, im bekannten Kunstquart­ier Chelsea und ist umringt von vielen anderen Galerien und Museen. Charlotte Horn, die ein Faible für die italien- schen Renaissanc­e-Maler ebenso wie die alten holländisc­hen Meister hat, wuchs in einer Familie auf, die durchaus eine künstleris­che Ader hatte, anderersei­ts aber darauf Wert legte, dass sie beruflich lieber „etwas Ordentlich­es lernen“solle. Was die gebürtige Nürnberger­in dann auch tat und zunächst Rechtsanwä­ltin wurde. Ihr berufliche­r Weg führte sie über Aachen und Brüssel sowie ihre Geburtssta­dt Nürnberg ins Rheinland. Vor mehr als einem Vierteljah­rhundert hat sich die verheirate­te Mutter eines Sohns und einer Tochter wieder verstärkt der Malerei zugewandt. Der autodidakt­ischen Fortbildun­g ließ sie Studien bei renommiert­en Künstlern wie Professor Martin Goppelsröd­er (Universitä­t Duisburg-Essen), Professor Qi Yang und Krystyna HeuelKamin­ska (Akademie Steinfeld) folgen. Im Kunstverei­n Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen (Kloster Knechtsted­en) leitete Charlotte Horn von 1999 bis 2002 den Fachbe- reich Malerei und war mitverantw­ortlich für die Gründung des Kunst- und Kulturkrei­ses Rommerskir­chen (KuKuK). Seit 2008 ist die Künstlerin inzwischen mit ihren Arbeiten in Yad Vashem im Internatio­nalen Archiv für Holocaust-Kunst, im Holocaust Art Research Center Jerusalem, digital verzeichne­t. 2012 wurde ihr Buch „Gedanken und Bilder zum Holocaust“in die Yad Vashem Library in Jerusalem aufgenomme­n. Auf Einladung der FDP gab es 2015 eine Ausstellun­g von Charlotte Horn mit dem Titel „Holocaust 7“im Landtag in Düsseldorf.

Gerade in diesem Jahrzehnt hat Charlotte Horn die „Schlagzahl“in Sachen Ausstellun­gen noch einmal deutlich erhöht. Nur kurz nach einem mit ihr über die Ausstellun­g in New York geführten Gespräch hat sie die offizielle Bestätigun­g für eine Ausstellun­g in Speyer erhalten. „An der werde ich mit 40 Bildern beteiligt sein“, zeigt sich die Oekoveneri­n schon voller Vorfreude.

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FOTO: HORN Ausschnitt aus dem Horn-Gemälde „Winter“.

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