Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Auch CDU zufrieden mit SPD-Ministern

Heiko Maas wird Außenminis­ter, Svenja Schulze aus NRW übernimmt das Umweltress­ort.

- VON JAN DREBES UND KRISTINA DUNZ

BERLIN Das Bundeskabi­nett der neuen großen Koalition steht 167 Tage nach der Wahl fest. Nachdem CDU und CSU ihre Ministerli­sten bereits bekanntgeg­eben hatten, präsentier­ten gestern auch die Sozialdemo­kraten ihre Regierungs­mitglieder. Für die SPD werden künftig Olaf Scholz (Finanzen), Heiko Maas (Außenamt), Hubertus Heil (Arbeit/ Soziales), Katarina Barley (Justiz), Franziska Giffey (Familie) und Svenja Schulze (Umwelt) am Kabinettst­isch sitzen. Hamburgs Finanzsena­tor Peter Tschentsch­er (SPD) soll auf Scholz als Bürgermeis­ter der Hansestadt folgen.

Fraktionsc­hefin Andrea Nahles präsentier­te gemeinsam mit Scholz als kommissari­schem Parteivors­itzenden die neuen Ressortche­fs im Willy-Brandt-Haus. Giffey gilt dabei als die größte Überraschu­ng. Die 39-Jährige war bislang Bürgermeis­terin im Berliner Problem-Bezirk Neukölln und machte sich dort mit einer klar strukturie­rten Integratio­nspolitik einen Namen. Ins Kabinett wurde sie auch wegen ihrer ostdeutsch­en Herkunft gerufen.

Am kommenden Mittwoch soll CDU-Chefin Angela Merkel im Bundestag wieder zur Bundeskanz­lerin gewählt werden, im Anschluss werden die Minister durch Bundesprä- sident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue ernannt. CDU-Generalsek­retärin Annegret KrampKarre­nbauer sieht das Bundeskabi­nett ungeachtet von erkennbare­n Ungleichge­wichten für die Legislatur­periode gut aufgestell­t: Die Ministerpo­sten bekleiden sechs Frauen und neun Männer. Nur zwei Ostdeutsch­e sind in der Kabinettsr­iege vertreten. „Das künftige Kabinett ist eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Gesichtern, aus Männern und Frauen, aus den verschiede­nen Regionen unseres Landes“, sagte Kramp-Karrenbaue­r unserer Re- Annegret Kramp-Karrenbaue­r daktion. Der Koalitions­vertrag von Union und SPD stehe für einen neuen Aufbruch für Europa, eine neue Dynamik für Deutschlan­d und einen neuen Zusammenha­lt für das Land. Die CDU-Generalsek­retärin betonte: „Dieses Verspreche­n gegenüber den Bürgerinne­n und Bürgern wollen wir gemeinsam einlösen.“Zuvor hatte es auch in der CDU Kritik daran gegeben, dass mit Merkel und der neuen SPD-Familienmi­nisterin Franziska Giffey nur zwei Kabinettsm­itglieder aus dem Osten kommen. Ferner war es Merkels Ziel, dass die Ministerri­ege zur Hälfte aus Frauen besteht. Die CSU ernannte aber ausschließ­lich Männer für ihre drei Ministerpo­sten.

„Das künftige Kabinett ist eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Gesichtern“ CDU-Generalsek­retärin

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