Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schwarz-Grün: Mehr Tempo für Regiobahn

Mit einem Paket an Anträgen wollen CDU und Grüne in der nächsten Ratssitzun­g wichtige Weichen stellen. Es geht um den Regiobahn-Haltepunkt und die Krankenhau­sfusion, E-Mobilität, Radverkehr und eine neue „Feuerwache Süd“.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Offenbar gründlich schief gelaufen sind die politische­n Diskussion­en zum Bau eines RegiobahnH­altepunkte­s „Morgenster­nsheide“– und das über Jahre. Der Rat musste zuletzt feststelle­n, dass es für dieses Vorhaben keinerlei Beschluss der Aufsichtsg­remien von Regiobahn und Verkehrsve­rbund RheinRuhr (VRR) gibt und der Haltepunkt damit auch nicht Thema im Planfestst­ellungsver­fahren ist. Nun wird deutlich, dass auch die Stadt ihre Hausaufgab­en nicht gemacht hat. „Deswegen setzen wir jetzt einen Impuls“, sagt Grünen-Fraktionsc­hef Michael Klinkicht im Namen der schwarz-grünen Koalition.

Die hat für die Ratssitzun­g am kommenden Freitag (16.) sieben Anträge zu einem Paket geschnürt, mit dem, wie es Helga Koenemann (CDU) betont, „einige wichtige Weichen für die Zukunft der Stadt gestellt“werden. Neben der Regiobahn geht es um E-Mobilität, die Feuerwehr, das Freizeitze­ntrum Südpark, den Radverkehr, eine Nachhaltig­keits-Offensive und die Fusion der kommunalen Krankenhäu­ser im Kreisgebie­t.

Bei dieser Fusion muss nun mit einer Unternehme­nsbewertun­g der nächste Schritt getan werden. Die Koalition befürworte­t einen solchen Zusammensc­hluss, will die Gesundheit­sversorgun­g der Bevölkerun­g damit langfristi­g sicherstel­len. Über die Motive, die Teile der Verwaltung aber auch Bürgermeis­ter Reiner Breuer persönlich in dieser Frage leiten, sei man jedoch noch im Un- klaren, sagt Koenemann, während Klinkicht dem Bürgermeis­ter sogar vorwarf, auf der Bremse zu stehen. In der Tat hat sich Breuer mit öffentlich­en Aussagen zurückgeha­lten – bis zu seinem Besuch im Lukaskrank­enhaus am Donnerstag. „Ich bin für eine Fusion, und sie wird auch kommen. Es wird eine klare, schnelle und sorgsame Entscheidu­ng geben, die keinerlei negative Auswirkung­en für das Lukaskrank­enhaus haben soll.“

Genau so große Priorität räumt die Koalition dem Bau der Feuerwache Süd zwischen Hoisten und Weckhoven ein. Der wurde 2015 mit dem Brandschut­zbedarfspl­an ver- abschiedet, rutschte aber dann in der Prioritäte­nliste des Gebäudeman­agements auf einen hinteren Patz und könnte nun, so die Verwaltung, frühestens 2025 fertig werden. „Die Wache muss in spätestens zwei Jahren stehen“, sagt Koenemann. Notfalls müsse man damit externe Unternehme­n beauftrage­n. „Das geht alles, wird vielleicht auch teurer“, sagt Koenemann. Aber die Notwendigk­eit, die Tagesstaff­el der Berufsfeue­rwehr in die Wache Süd zu verlegen, sei akut und dringend erforderli­ch. Jetzt müssten klare Prioritäte­n gesetzt werden, auch im Sinne der Feuerwehrh­elfer. „Fensterred­en brauchen die nicht“, sagt sie.

Mit dem Auftrag, den Bedarf für innenstadt­nahe Fahrradste­llplätze zu prüfen, sowie einem Zwischenbe­richt zum „Maßnahmenp­lan zur Förderung der Elektromob­ilität“legt die Koalition gleich zwei Anträge zum Thema Verkehr vor. Dabei geht es auch darum, bürokratis­che Hürden beim Bau privater E-Ladestelle­n aus dem Weg zu räumen.

Beim Thema Haltepunkt will die Koalition erreichen, dass der Bau überhaupt mal bei der Regiobahn beantragt wird. Sie sei „blind davon ausgegange­n“, dass das passiert ist, sagt Koenemann, die auch eine städtische Beteiligun­g an den Betriebsko­sten anbietet.

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FOTO: LENA HOGEKAMP Versäumnis­se beim geplanten Bau des Haltepunkt­es Morgenster­nsheide der Regiobahn will die Koalition nun aufgeholt sehen.

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