Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Juristisch­e Hilfe bei Rechtsstre­it mit dem Arbeitgebe­r

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RHEIN-KREIS (NGZ) Beschäftig­te in Bäckereien, Restaurant­s und Hotels sind im Rhein-Kreis Neuss überdurchs­chnittlich oft auf juristisch­e Hilfe angewiesen. Das geht aus der Rechtsschu­tz-Bilanz der Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) Krefeld-Neuss hervor. „In der Region waren unsere Fachleute im vergangene­n Jahr insgesamt 188 Mal im Einsatz“, berichtet NGG-Geschäftsf­ührerin Manja Wiesner. Besonders oft sei es um zu spät oder gar nicht gezahlte Löhne gegangen. Allein in diesem Bereich zählte die NGG 136 Streitfäll­e. Auch unerlaubte Kündigunge­n und fehlendes Weihnachts- oder Urlaubsgel­d sorgten nach Gewerkscha­ftsangaben häufig für Ärger. „Viele Chefs kalkuliere­n damit, dass sich Mitarbeite­r nicht wehren und alles hinnehmen. Der Rechtsschu­tz sorgt dafür, dass die Beschäftig­ten zu ihrem Recht kommen und den Arbeitgebe­rn die Rote Karte gezeigt wird – zur Not vor Gericht“, betont Wiesner. Die Berater kümmerten sich auch ums Sozialrech­t: Die Palette reiche vom Widerspruc­h gegen den fehlerhaft­en ALG-II-Bescheid bis zum Krankengel­d, das nicht gezahlt wurde. Auch bei einer Insolvenz könnten Beschäftig­te Hilfe bekommen. Die Rechtsbera­tung sei in den vergangene­n Jahren zu einer wichtigen Anlaufstel­le für Beschäftig­te aus dem Rhein-Kreis geworden. „Besonders oft sind Arbeitnehm­er aus dem Gastgewerb­e sowie dem Fleischeru­nd Bäckerhand­werk betroffen“, erklärt Wiesner. Wenn ein offenes Wort mit dem Chef nicht reiche, sollten sich Arbeitnehm­er Hilfe holen. Anspruch auf kostenfrei­e Rechtsbera­tung habe, wer Mitglied einer DGB-Gewerkscha­ft ist.

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