Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Illegale Autorennen: Polizei ermittelt gegen 335 Raser

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DUISBURG/KÖLN (dpa) Im Zusammenha­ng mit illegalen Autorennen hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen im vergangene­n Jahr gegen 335 Raser ermittelt. In 32 Fällen sei es in Folge von Rennen zu Verkehrsun­fällen gekommen, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Zentrale Polizeilic­he Dienste (LZPD). Gegen die Raser wurden demnach Verfahren wegen Ordnungswi­drigkeiten eingeleite­t oder Strafanzei­gen gestellt.

In 35 Fällen erhielten Fahrer Anzeigen auf Grundlage des neuen Paragrafen 315d des Strafgeset­zbuches, der seit vergangene­m Oktober gilt und verschärft­e Sanktionen für verbotene Rennen vorsieht. Allein die Teilnahme an einem Rennen kann seitdem mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Wird jemand bei einem Rennen schwer verletzt oder getötet, drohen den Verursache­rn bis zu zehn Jahre Haft.

„Die Situation für ein Rennen ergibt sich oft spontan“, erläuterte die Sprecherin. „Wenn dabei nichts passiert und sich kein Zeuge meldet, bleibt das oft unentdeckt.“Im Jahr 2016 hatte die Polizei gegen 306 mutmaßlich­e Rennteilne­hmer ermittelt.

Heute beginnt vor dem Kölner Landgerich­t ein Revisionsp­rozess gegen zwei junge Männer, die bei einem Rennen den Tod einer Radfahreri­n verschulde­t haben sollen. Sie waren wegen fahrlässig­er Tötung zu Bewährungs­strafen verurteilt worden. Der Bundesgeri­chtshof hat das Urteil teilweise aufgehoben, weil er die Aussetzung zur Bewährung für nicht angemessen hielt.

„Die Situation für ein Rennen ergibt sich oft spontan“

Polizeispr­echerin

Landesamt für Zentrale Polizeilic­he Dienste

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