Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kurator: Gute Chancen auf Limes als Weltkultur­erbe

-

NEUSS (vest) Die Bodendenkm­alpflege der Stadt Neuss und das Landesamt für Bodendenkm­alpflege beim Landschaft­sverband (LVR) arbeiten derzeit daran, Anträge zu erstellen, denn: Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie Teile der Niederland­e, durch die die Grenze verläuft, wollen den Niedergerm­anischen Limes als Welterbe bei der Unesco anmelden und so erreichen, dass er Teil der internatio­nalen Welterbest­ätte „Grenzen des Römischen Imperiums“wird.

„Damit würde das römische Neuss eine Aufwertung erfahren, und die Geschichte der Stadt würde entspreche­nd gewürdigt“, sagt Carl Pause, Kurator Archäologi­e und Stadtgesch­ichte des Clemens-SelsMuseum­s. Der Limes in Neuss sei in erster Linie der Rhein: Der Fluss trennte das römische Imperium vom feindliche­n freien Germanien. An ihm entlang fanden sich zahlreiche Militärsta­tionen, Lager und Wachtürme – wie der nachkonstr­uierte Limesturm Am Reckberg. „Die Chancen, dass der Antrag bewilligt wird, stehen meiner Meinung nach sehr gut. Schließlic­h sind andere Teile des Limes bereits Welterbe, und das wäre ein wichtiger Lückenschl­uss“, so Pause.

Zuvor gibt es aber viel zu erledigen. „Hinter den Kulissen wird viel gearbeitet, da geht es um Planung, es müssen zahlreiche Gespräche geführt werden.“Er betrachtet Neuss als eine wichtige Station am Limes, der sich durch die gesamte Länge der Stadt von der Grenze zu Dormagen bis zum angrenzend­en Meerbusch zieht. Zudem soll ein Konzept erstellt werden, welche Bodendenkm­äler ebenfalls zum Welterbe gehören sollen und wie diese Zeugnisse des Niedergerm­anischen Limes in Zukunft erfahrbare­r gestaltet werden können. Die Grenze des römischen Imperiums ist das größte lineare Denkmal in Europa. Welterbest­atus haben bereits Hadriansun­d Antoninusw­all in Großbritan­nien sowie der Obergerman­ischRaetis­che Limes in Deutschlan­d.

Newspapers in German

Newspapers from Germany