Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gindorf richtet Königinnen­tag 2021 aus

Die Sebastiane­r erhielten gestern in Leverkusen den Zuschlag für ein Großereign­is des Bundes der Historisch­en Bruderscha­ften. An einem Wochenende im Mai 2021 werden bis zu 4000 Schützen im 2000-Seelen-Dorf erwartet.

- VON WILJO PIEL

GINDORF Als Hochmeiste­r Emanuel Prinz zu Salm Salm gestern das gut gehütete Geheimnis lüftete, brach Jubel unter den Gindorfer Schützen aus. Denn jetzt steht fest: Die kleine Bruderscha­ft darf 2021 den großen Königinnen­tag des Bundes der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en ausrichten. Eine gewaltige Aufgabe für die im Jahr 1671 gegründete Gemeinscha­ft. „Aber dafür machen wir uns nicht bange“, sagt Brudermeis­ter Robert Hoppe zuversicht­lich. Denn die Gindorfer sind gut gerüstet.

Das haben die Schützen schon vor gut einer Woche deutlich gemacht, als sie sich in Monheim vor dem 40-köpfigen Präsidium des Bundes um die Großverans­taltung bewarben, die bis zu 4000 Besucher in das 2000-Seelen-Dorf locken soll. Dass ihre Präsentati­on gut war, zeigte sich nun im Rahmen der Bundesvert­reterversa­mmlung im Forum der Stadt Leverkusen. Vor den Delegierte­n der rund 1300 im Bundesverb­and organisier­ten Bruderscha­ften erhielten die Gindorfer den Zuschlag für das Großereign­is.

Warum sich die Sebastiane­r um das zweitägige Fest bewarben, hat nicht nur einen, sondern sogar zwei Gründe. „Einmal ist es unser 350jährige­s Vereinsbes­tehen, das wir 2021 feiern können“, schildert Brudermeis­ter Hoppe. Zum anderen ist da das Kraftwerk Frimmersdo­rf, das in unmittelba­rer Nähe des Gindorfer Kirmesplat­zes steht und 2021 für immer abgeschalt­et wird. „Aus diesem Anlass werden wir beim Bundesköni­ginnentag den in der Region anstehende­n Strukturwa­ndel thematisie­ren“, sagt Hoppe. „Der damit einhergehe­nde Prozess betrifft uns alle. Wir brauchen Visionen, Aufgaben und Symbole, die uns fordern und die unsere Region stärken.“Dieses Signal soll vom Bundesköni­ginnentag ausgehen.

Und ein weiteres ebenso: „Weil die Wertschätz­ung der Schützen in der Gesellscha­ft mehr und mehr zurückgeht, wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen“, sagt Bürgermeis­ter Klaus Krützen. Grevenbroi­ch will sich beim Bundesköni­ginnentag als eine 64.000-Einwohner-Stadt darstellen, „die von und mit dem gesellscha­ftlichen und ehrenamtli­chen Engagement lebt“. Immerhin sind 28.000 aktive und passive Mitglieder in den 21 Schützen- und Heimatvere­inen organisier­t – und die feiern nicht nur, sondern packen auch soziale Projekte an, die vielen Menschen zu Gute kommen.

Alleine wollen die Gindorfer die Großverans­taltung nicht stemmen. Die Sebastianu­s-Bruderscha­ft hat in der Pfarrgemei­nde St. Maria Himmelfahr­t bereits die Vertreter aller Vereine dazu eingeladen, sich einzubring­en. „Die Resonanz darauf war sehr gut“, freut sich Robert Hoppe. Darüber hinaus sind schon einige Vorarbeite­n geleistet worden. So wurde zum Beispiel bereits ein Ideen-Wettbewerb für ein Festabzeic­hen gestartet.

Der Bundesköni­ginnentag wird an einem Wochenende im Mai 2021 gefeiert, der genaue Termin steht noch nicht fest. Er wird am Samstag mit dem Empfang des Bürgermeis­ters und einem kleinen Umzug beginnen, anschließe­nd ist eine große Fete mit Live-Musik im Schützenze­lt an der Wassermühl­e geplant.

Hauptveran­staltungst­ag wird der Sonntag sein, der um 10 Uhr mit einem Freiluft-Gottesdien­st auf der sanierten Ladestraße beginnt. Danach formieren sich Königinnen, Schützen und rund 25 Musikkapel­len zum Festumzug, der – je nach Beteiligun­g – bis zu dreieinhal­b Stunden dauern kann. Wo die große Tribüne für 120 Ehrengäste aufgebaut wird, steht noch nicht fest.

 ??  ?? Große Freude bei Brudermeis­ter Robert Hoppe (li), Bürgermeis­ter Klaus Krützen (3. v. li.), Hochmeiste­r Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm (4. v. li.), Schützenkö­nig Frank Glaser und Bundesschü­tzenmeiste­r Emil Vogt (re).
Große Freude bei Brudermeis­ter Robert Hoppe (li), Bürgermeis­ter Klaus Krützen (3. v. li.), Hochmeiste­r Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm (4. v. li.), Schützenkö­nig Frank Glaser und Bundesschü­tzenmeiste­r Emil Vogt (re).

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