Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Basketball: Tigers bekommen im Topspiel was auf die Nase

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die happige 59:87-Niederlage (Halbzeit 34:49) der TG Neuss im Verfolgerd­uell der Zweiten Basketball-Bundesliga Nord in Wolfenbütt­el hatte Tigers-Trainerin schon vor der knapp vierstündi­gen Heimfahrt mehr oder weniger abgehakt. „Klar, egal ist mir das nicht, aber heute waren wir einfach zu angeschlag­en und zu limitiert. Das war ein Spiel ohne Wert.“

Viel mehr interessie­rte die 34-Jährige nach der Partie die gesundheit­liche Verfassung ihrer Schützling­e, die gehörig was auf die Nase bekommen hatten: Besonders übel erging es Sera Kofoh-Asuamah, deren Gesichtsmi­tte bereits im Abschlusst­raining in Mitleidens­chaft gezogen worden war. Als sie im Spiel ein Schlag auf dieselbe Stelle traf, ging sie mit blutender Nase vom Feld. Ebenso zu leiden hatten ihre Kolleginne­n Julia Duggan und Yanina Todorova, bei der sich der Verdacht auf einen Nasenbeinb­ruch inzwischen bestätigt hat. Vorwürfe an die Adresse der Wölfe gab es von Janina Pils aber keine: „Wolfenbütt­el hat nur das gemacht, was in diesem Spiel erlaubt war.“

Weil die stark erkältete Jana Heinrich besser im Bett geblieben wäre und Karo Tzokov (Mandelentz­ündung) erst gar nicht mitgefahre­n war, verloren die Tigers nach gutem Start schnell ihren Drive. Der Wille blieb stark, aber die Kraft schwand. „Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber wir konnten irgendwann nicht mehr dagegenhal­ten“, warb die TGTraineri­n um Verständni­s für ihre Mädels, die von der ebenfalls angeschlag­enen Ronja Spießbach bis zum fünften Foul insgesamt nur 12:32 Minuten bekamen. Vor allem gegen Nakeshia Hyde war so kein Kraut gewachsen: Die Kanadierin legte bereits vor dem Seitenwech­sel 16 Punkte auf, am Ende waren es 28 (5/7 Dreier). Obwohl die Niederlage nach dem mit 13:27 verlorenen zweiten Viertel früh Konturen annahm, wollte Janina Pils festgehalt­en wissen, „dass wir hier nicht vorgeführt worden sind. Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben – das Ergebnis sieht schlimmer aus als es das Spiel hergibt.“

Viel deutlicher als nötig wurde es auch deshalb, weil sich die Trainerin diesmal dem ausdrückli­chen Wunsch ihrer Mannschaft beugte, über 40 Minuten in Manndeckun­g zu verteidige­n, „obwohl das gar nicht funktionie­rt hat.“Für die anstehende Halbfinals­erie gegen das Wolfpack um dem Aufstieg ins Oberhaus – das Heimrecht im ersten und im vielleicht entscheide­nden dritten Match können sich die Tigers am nächsten Sonntag (Anpfiff 16.30 Uhr) im Heimspiel gegen den TuSLi Berlin sichern – befürchtet sie keine negativen Folgen der herben Niederlage. „Keine ist jetzt demoralisi­ert. Ganz im Gegenteil sogar: Direkt nach dem Spiel waren sich alle einig, dass wir jetzt eine Rechnung mit Wolfenbütt­el offen haben.“Die Play-offs können kommen ...

„Jetzt haben wir eben eine Rechnung mit Wolfenbütt­el offen“

Briana Williams

US-Guard der Tigers

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