Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

TVK kassiert klare Derby-Pleite gegen Krefeld

Nach gutem Start mussten die Korschenbr­oicher die HSG ziehen lassen und rutschten auf den letzten Tabellenpl­atz.

- VON SOPHIE RHINE

KORSCHENBR­OICH Nach starken 25 Minuten konnten die Korschenbr­oicher mit den Gästen aus Krefeld nicht mehr mithalten und verloren deutlich mit 19:31 (10:14). Sieben Spiele vor Saisonende liegt der TVK nun auf dem letzten Tabellenpl­atz und langsam schwindet der Glaube an den Verbleib in der Dritten Liga.

Trainer Ronny Rogawska hatte sich viele Gedanken gemacht, wie er seinen künftigen Arbeitgebe­r vor Probleme stellen kann – knapp 25 Minuten ging sein Plan auch voll auf. „Wir wollten Krefeld mit wechselnde­n Abwehrsyst­emen immer wieder vor neue Aufgaben stellen und haben das auch gut umgesetzt“, sagte der Coach. So setzten zunächst beide Mannschaft­en auf eine stabile Defensive und warteten vorne geduldig auf Lücken – meist mit Erfolg. Während die Krefelder den Ball meist doch noch an den Kreis bekamen oder über die Außenspiel­er kamen, überzeugte der TVK eher mit Würfen aus der zweiten Reihe. Trotz einigen Pfostentre­ffern konnten die Hausherren auch dank des Rückhalts durch Keeper Max Jäger die Partie lange offen halten – nach 24 Minuten stand es 8:8. „Sehr schade, dass wir uns dann in den letzten sechs Minuten ein paar Nachlässig­keiten erlaubt haben“, so Rogawska. Diese Unaufmerks­amkeiten kosteten die Korschenbr­oicher den Anschluss, da die Gäste die Fehler eiskalt bestraften und bis auf 14:10 davonzogen.

Die zweite Halbzeit gestaltete sich sehr einseitig: Die erneute Umstellung der Korschenbr­oicher trug keine Früchte, so dass die Krefelder mit einem 9:1-Lauf in den ersten zwölf Minuten auf 23:11 davonziehe­n und die Partie endgültig entscheide­n konnten. Besonders die schnellen Gegenstöße über den Ex-Korschenbr­oicher Max Zimmermann brachte die HSG nahezu jedes Mal sicher im Tor unter. Die letzte Viertelstu­nde plätschert­e dann vor sich hin, nur die Korschenbr­oicher Fans trotzten dem Ergebnis und hielten die Stimmung dank ihrer Gesänge oben. Ganz nach ihrem Motto, das auf einem großen Banner präsentier­t wurde: „Wir sind immer für euch da, auch in schlechten Zeiten. Spieler gehen, Trainer gehen, Wir bleiben ein Leben lang,“war da weiß auf blau zu lesen. Doch langsam macht sich auch bei den treusten Anhängern der Gedanke an die Abschiedst­our in der Dritten Liga breit. Manager Kai Faltin fand nach der Niederlage klare Worte: „Auch wenn wir uns achtbar aus der Affäre gezogen haben, kann man sicherlich mit dem Abstieg rechnen und planen.“

Durch den zeitgleich­en Sieg von Habenhause­n in Lemgo rutschten die Korschenbr­oicher auf den letzten Platz, acht Punkte beträgt der Rückstand auf den sicheren Klassenerh­alt. „Wir werden bis zum letzten Spiel weiterkämp­fen und nicht aufgeben“, fordert Ronny Rogawska trotzdem. „Wir haben heute zumindest die ersten 25 Minuten lang wieder positive Ansätze gezeigt und Krefeld Probleme bereitet. Daran müssen wir anknüpfen“, zog er ein positives Fazit der ersten Halbzeit. „Im zweiten Durchgang hat sich dann die individuel­le Klasse der Krefelder durchgeset­zt, wir waren zu ungeduldig und zu nachlässig. Trotzdem ist das Ergebnis meiner Meinung nach ein paar Tore zu hoch ausgefalle­n.“Freitagabe­nd geht es für die Korschenbr­oicher in Dormagen weiter.

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FOTO: MICHAEL JÄGER Nur selten fand der TVK Lücken in der Krefelder Abwehr. Julian Mumme avancierte mit fünf Treffern zum erfolgreic­hsten Torschütze­n.

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