Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
TVK kassiert klare Derby-Pleite gegen Krefeld
Nach gutem Start mussten die Korschenbroicher die HSG ziehen lassen und rutschten auf den letzten Tabellenplatz.
KORSCHENBROICH Nach starken 25 Minuten konnten die Korschenbroicher mit den Gästen aus Krefeld nicht mehr mithalten und verloren deutlich mit 19:31 (10:14). Sieben Spiele vor Saisonende liegt der TVK nun auf dem letzten Tabellenplatz und langsam schwindet der Glaube an den Verbleib in der Dritten Liga.
Trainer Ronny Rogawska hatte sich viele Gedanken gemacht, wie er seinen künftigen Arbeitgeber vor Probleme stellen kann – knapp 25 Minuten ging sein Plan auch voll auf. „Wir wollten Krefeld mit wechselnden Abwehrsystemen immer wieder vor neue Aufgaben stellen und haben das auch gut umgesetzt“, sagte der Coach. So setzten zunächst beide Mannschaften auf eine stabile Defensive und warteten vorne geduldig auf Lücken – meist mit Erfolg. Während die Krefelder den Ball meist doch noch an den Kreis bekamen oder über die Außenspieler kamen, überzeugte der TVK eher mit Würfen aus der zweiten Reihe. Trotz einigen Pfostentreffern konnten die Hausherren auch dank des Rückhalts durch Keeper Max Jäger die Partie lange offen halten – nach 24 Minuten stand es 8:8. „Sehr schade, dass wir uns dann in den letzten sechs Minuten ein paar Nachlässigkeiten erlaubt haben“, so Rogawska. Diese Unaufmerksamkeiten kosteten die Korschenbroicher den Anschluss, da die Gäste die Fehler eiskalt bestraften und bis auf 14:10 davonzogen.
Die zweite Halbzeit gestaltete sich sehr einseitig: Die erneute Umstellung der Korschenbroicher trug keine Früchte, so dass die Krefelder mit einem 9:1-Lauf in den ersten zwölf Minuten auf 23:11 davonziehen und die Partie endgültig entscheiden konnten. Besonders die schnellen Gegenstöße über den Ex-Korschenbroicher Max Zimmermann brachte die HSG nahezu jedes Mal sicher im Tor unter. Die letzte Viertelstunde plätscherte dann vor sich hin, nur die Korschenbroicher Fans trotzten dem Ergebnis und hielten die Stimmung dank ihrer Gesänge oben. Ganz nach ihrem Motto, das auf einem großen Banner präsentiert wurde: „Wir sind immer für euch da, auch in schlechten Zeiten. Spieler gehen, Trainer gehen, Wir bleiben ein Leben lang,“war da weiß auf blau zu lesen. Doch langsam macht sich auch bei den treusten Anhängern der Gedanke an die Abschiedstour in der Dritten Liga breit. Manager Kai Faltin fand nach der Niederlage klare Worte: „Auch wenn wir uns achtbar aus der Affäre gezogen haben, kann man sicherlich mit dem Abstieg rechnen und planen.“
Durch den zeitgleichen Sieg von Habenhausen in Lemgo rutschten die Korschenbroicher auf den letzten Platz, acht Punkte beträgt der Rückstand auf den sicheren Klassenerhalt. „Wir werden bis zum letzten Spiel weiterkämpfen und nicht aufgeben“, fordert Ronny Rogawska trotzdem. „Wir haben heute zumindest die ersten 25 Minuten lang wieder positive Ansätze gezeigt und Krefeld Probleme bereitet. Daran müssen wir anknüpfen“, zog er ein positives Fazit der ersten Halbzeit. „Im zweiten Durchgang hat sich dann die individuelle Klasse der Krefelder durchgesetzt, wir waren zu ungeduldig und zu nachlässig. Trotzdem ist das Ergebnis meiner Meinung nach ein paar Tore zu hoch ausgefallen.“Freitagabend geht es für die Korschenbroicher in Dormagen weiter.