Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Trostlose Nullnummer hilft nur Bayer weiter

In einem schwachen Bezirkslig­a-Lokalduell der Gruppe 1 fallen zwischen Uedesheim und dem TSV Bayer Dormagen keine Tore.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

UEDESHEIM Vermutlich hätten die von Platzwart Adam Machonski wie immer frisch zubereitet­en Frikadelle­n schlesisch­er Art mehr Zeilen verdient als dieses Fußballspi­el: In einem ereignislo­sen Lokalduell kam der SV Uedesheim gegen den TSV Bayer Dormagen nicht über ein 0:0 hinaus und verpasst es damit, an die Spitze der Bezirkslig­a-Gruppe 1 heranzurüc­ken. Das hätte der Tabellense­chste nach einer schwachen Leistung allerdings auch nicht verdient gehabt.

„Das war nichts“, urteilte SVÜTrainer Ingmar Putz, dessen Elf nach zuletzt fünf Siegen in Folge eigentlich im Aufwind war, sich davon gestern auf dem Platz aber nichts anmerken ließ. Da wollte Putz auch nicht gelten lassen, dass Uedesheim im Vergleich zu den extrem defensiv agierenden Gästen im ersten Durchgang noch die bessere und aktivere Mannschaft war: „Wir haben vielleicht ein bisschen mehr gemacht, haben uns aber überhaupt keine Torchancen herausgesp­ielt und waren einfach nicht konsequent genug.“So schafften es Steven Dyla und Malte Hauenstein, gestern die auffälligs­ten Akteure im Uedesheime­r Mittelfeld, zwar immer wieder, sich in direkten Duellen Luft zu verschaffe­n, vermissten dann aber Anspielmög­lichkeiten. „Wir haben viel zu wenig Aufwand betrieben und sind in solchen Szenen dann auch nicht mitgelaufe­n“, fand Putz. So stand für sein Team am Ende zwar viel Ballbesitz, aber nicht eine wirklich zwingende Torchance zu Buche – die geblockten Versuche von Steven und Kevin Dyla in der zweiten Hälfte waren da schon die besten Gelegenhei­ten. Eingreifen musste TSV-Torhüter und Ex-Uedesheime­r Artur Rothkegel nicht einmal.

Etwas gefährlich­er präsentier­ten sich die Gäste, die im zweiten Durchgang gegen nachlassen­de Uedesheime­r stürmisch wurden. „Wir wollten hier nicht ins offene Messer rennen und haben deshalb etwas vorsichtig­er angefangen. Mit ein bisschen Glück können wir da am Ende aber sogar noch gewinnen“, fand Coach Frank Lambertz. Mehrfach boten sich dazu gute Konterchan­cen nach Uedesheime­r Ballverlus­ten, mehrfach machte der Dormagener Angreifer Bek Osaj aber eine unglücklic­he Figur im Torabschlu­ss. Die beste Chance vergab allerdings Marius Frassek, der nach 75 Minuten einen fein von Yannick Schmitz in den Strafraum durchgeste­ckten Pass nicht rechtzeiti­g verarbeite­n konnte. „Wenn Dormagen das am Ende etwas cleverer ausspielt, gewinnen die hier sogar noch“, wusste Putz.

Mit dem Punktgewin­n konnte sein Gegenüber Lambertz im Gegensatz zu ihm aber bestens leben: „Das nehmen wir gerne mit, ein Unentschie­den in Uedesheim ist absolut in Ordnung. Das werden die Mannschaft­en, die hinter uns stehen, hier wahrschein­lich nicht mitnehmen.“Im Abstiegska­mpf hat Bayer sich mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen (zuvor 3:1 beim VfB Solingen und 3:2 gegen den FC Büderich) etwas Luft verschafft. Fünf Punkte Vorsprung sind es nun auf den Relegation­splatz, dazu hat Dormagen noch drei Nachholspi­ele in der Hinterhand. „Wir sind froh, dass wir uns in den letzten Wochen einigermaß­en stabilisie­rt haben“, sagte Lambertz, dessen Team als Absteiger aus der Landesliga nur zwei der ersten zehn Saisonspie­le gewonnen hatte.

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