Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwei Fraktionen lehnen L 116-Ausbau ab

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Den von der CDUFraktio­n vorgeschla­gene dreispurig­e Ausbau der L 116 und L 279 zwischen der A 46 und A 61 lehnen sowohl die UWG/ABG-Fraktion als auch die Grünen ab. „Die L 116 darf nicht ausgebaut werden, sonst kommt es zu noch mehr Verkehr mit noch größerer Belastung für die Anwohner“, erklärt Ratsherr Hubert Rütten für die UWG/ABG-Fraktion. Die Christdemo­kraten fordern zusammen mit den Bedburger Parteikoll­egen, das eigentlich für den Neubau der abgebagger­ten L 48 vorgesehen­e Geld in andere Verkehrspr­ojekte zu stecken – auf Grevenbroi­cher Gebiet in den Ausbau der L 116, die eine dritte Spur zum abschnitts­weisen Überholen erhalten soll. So würden auch heutige riskante Überholman­över auf der unfallträc­htigen Straße vermieden. Hubert Rütten

„Der Vorschlag kann nur von Leuten kommen, die keine Ahnung on der Verkehrssi­tuation auf der L 116 haben“, meint Hubert Rütten. „Das ist schon eine Rennstreck­e, nach dem Ausbau wird es noch schlim- mer.“Sein Argument: „Viele Autofahrer nutzen die L 116, um den mautpflich­tigen weg über A 46 und A 61 zu umgehen. Mit einem Straßenaus­bau gibt es noch weniger Anreiz, die Autobahn zu nutzen.“Dabei sei die Belastung durch Lärm und Abgase schon jetzt hoch. „Ich habe mit Anwohnern in Gustorf und Gindorf gesprochen. Sie sagen, dass man ab 5 Uhr nicht mehr bei geöffnetem Fenster schlafen kann.“Rütten weist zudem auf Verkehrszä­hlungen 2015 hin, nach denen täglich von der A 46 rund 16.800 Fahrzeuge auf die L 116 abbiegen. „Man sollte prüfen, ob man die L 116 für Durchgangs-LKW-Verkehr sperren oder eine Maut einführen kann. Es gibt genügend Ausweichst­recken.“

Mautpflich­t auf der Landesstra­ße hält auch Grünen-Ratsherr Dieter Dorok für einen Weg. „Den L 116Ausbau halten wir nicht für notwendig, da eine Autobahnve­rbindung vorhanden ist. In Kürze wird zudem die sechsspuri­ge A 44n eröffnet. Eine breitere Landesstra­ße würde zu mehr Schleichve­rkehr dort führen“, sagt Dorok.

Die L 48n halten auch die Grünen nicht für erforderli­ch. sie haben aber andere Vorstellun­gen, was mit dem durch einen Verzicht auf die Straße eingespart­en Geld passieren soll. Dorok: „Es sollte in Lärmschutz entlang der L 116 bei Gustorf investiert werden.“Ein Teil könnte auch in die Verbesseru­ng des Erftradweg­s fließen.

„Das ist schon eine Rennstreck­e. Nach dem Ausbau wird es noch schlimmer“ Ratsherr der UWG/ABG-Fraktion

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