Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verfolgungsjagd endet mit zwei Verletzten
Auf der Flucht vor der Polizei hat ein 28-Jähriger auf der B 9 bei Zons mit seinem Wagen zwei andere Autos gerammt.
ZONS Eine vermeintliche Routineangelegenheit hat sich am Montagabend in Dormagen zu einem dramatischen Polizeieinsatz mit schwerwiegenden Folgen entwickelt. Weil sich ein 28 Jahre alter Dormagener der Kontrolle durch eine Streifenwagenbesatzung entziehen wollte, kam es zu einer Verfolgungsjagd und einem Unfall mit insgesamt vier Fahrzeugen. Zwei eigentlich unbeteiligte Verkehrsteilnehmer wurden in das Geschehen hineingezogen und verletzt – eine 34-jährige Dormagenerin schwer, ein 72-Jähriger, ebenfalls aus Dormagen, leicht.
Die Polizei schildert den Ablauf wie folgt: Um kurz vor 20 Uhr hatte die Streifenwagenbesatzung auf der Aldenhovenstraße in Zons den 28Jährigen, der mit einem roten Ford Focus unterwegs war, per Lichtzei- chen zum Anhalten aufgefordert. Der Mann war den Beamten aufgefallen, weil sein Auto französische Kennzeichen trug. Da es in letzter Zeit in Dormagen desöfteren zu Einbrüchen gekommen sei, bei de- nen Wagen mit ausländischen Kennzeichen eine Rolle gespielt hatten, hätten sich die Kollegen zu einer Überprüfung entschlossen, berichtete Polizeisprecherin Diane Drawe. Der 28-Jährige habe die Hinweise der Beamten jedoch ignoriert. „Er hat zunächst langsam beschleunigt und ist durch den Kreisverkehr am Märchenviertel Richtung B9 gefahren“, schilderte Drawe. Danach habe er massiv Gas gegeben und sei bei Rot in die Ampelkreuzung an der B9 (Krefelder Straße/Düsseldorfer Straße) geflüchtet. Dort kam es zum Zusammenstoß mit dem BMW des 72-Jährigen und dem Ford Fiesta der 34-Jährigen, der gegen einen Lastwagen geschleudert wurde. Der 28-Jährige und der Lkw-Fahrer blieben unverletzt, der 72-Jährige erlitt leichte Blessuren. Schwer verletzt wurde dagegen die 34-Jährige, die in ihrem Auto eingeklemmt wurde und von der Feuerwehr mit hydraulischen Rettungsgeräten befreit werden musste. Sie werde stationär im Krankenhaus behandelt, teilte Polizeisprecherin Drawe mit. Dass der Unfallfahrer, der zuvor nicht polizeilich bekannt war, geflüchtet war, hat wahrscheinlich damit zu tun, dass er keinen Führerschein besitzt. Zudem waren die französischen Kennzeichen für den Ford Focus nicht gültig. Alkohol oder Drogen hatte der junge Dormagener nicht konsumiert, wie eine entsprechende Kontrolle ergab. Da er nicht der Halter des Wagens ist, untersucht die Polizei nun, wie er ans Steuer des Autos kam. Gegen den 28-Jährigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Der Ford Focus wurde sichergestellt.
Die Unfallstelle, die von der Feuerwehr ausgeleuchtet wurde, war während der Unfallaufnahme und danach aufgrund der notwendigen Reinigungsarbeiten stundenlang gesperrt. Erst um 0.10 Uhr wurde sie laut Polizei wieder für den Verkehr freigegeben.