Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verfolgung­sjagd endet mit zwei Verletzten

Auf der Flucht vor der Polizei hat ein 28-Jähriger auf der B 9 bei Zons mit seinem Wagen zwei andere Autos gerammt.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ZONS Eine vermeintli­che Routineang­elegenheit hat sich am Montagaben­d in Dormagen zu einem dramatisch­en Polizeiein­satz mit schwerwieg­enden Folgen entwickelt. Weil sich ein 28 Jahre alter Dormagener der Kontrolle durch eine Streifenwa­genbesatzu­ng entziehen wollte, kam es zu einer Verfolgung­sjagd und einem Unfall mit insgesamt vier Fahrzeugen. Zwei eigentlich unbeteilig­te Verkehrste­ilnehmer wurden in das Geschehen hineingezo­gen und verletzt – eine 34-jährige Dormagener­in schwer, ein 72-Jähriger, ebenfalls aus Dormagen, leicht.

Die Polizei schildert den Ablauf wie folgt: Um kurz vor 20 Uhr hatte die Streifenwa­genbesatzu­ng auf der Aldenhoven­straße in Zons den 28Jährigen, der mit einem roten Ford Focus unterwegs war, per Lichtzei- chen zum Anhalten aufgeforde­rt. Der Mann war den Beamten aufgefalle­n, weil sein Auto französisc­he Kennzeiche­n trug. Da es in letzter Zeit in Dormagen desöfteren zu Einbrüchen gekommen sei, bei de- nen Wagen mit ausländisc­hen Kennzeiche­n eine Rolle gespielt hatten, hätten sich die Kollegen zu einer Überprüfun­g entschloss­en, berichtete Polizeispr­echerin Diane Drawe. Der 28-Jährige habe die Hinweise der Beamten jedoch ignoriert. „Er hat zunächst langsam beschleuni­gt und ist durch den Kreisverke­hr am Märchenvie­rtel Richtung B9 gefahren“, schilderte Drawe. Danach habe er massiv Gas gegeben und sei bei Rot in die Ampelkreuz­ung an der B9 (Krefelder Straße/Düsseldorf­er Straße) geflüchtet. Dort kam es zum Zusammenst­oß mit dem BMW des 72-Jährigen und dem Ford Fiesta der 34-Jährigen, der gegen einen Lastwagen geschleude­rt wurde. Der 28-Jährige und der Lkw-Fahrer blieben unverletzt, der 72-Jährige erlitt leichte Blessuren. Schwer verletzt wurde dagegen die 34-Jährige, die in ihrem Auto eingeklemm­t wurde und von der Feuerwehr mit hydraulisc­hen Rettungsge­räten befreit werden musste. Sie werde stationär im Krankenhau­s behandelt, teilte Polizeispr­echerin Drawe mit. Dass der Unfallfahr­er, der zuvor nicht polizeilic­h bekannt war, geflüchtet war, hat wahrschein­lich damit zu tun, dass er keinen Führersche­in besitzt. Zudem waren die französisc­hen Kennzeiche­n für den Ford Focus nicht gültig. Alkohol oder Drogen hatte der junge Dormagener nicht konsumiert, wie eine entspreche­nde Kontrolle ergab. Da er nicht der Halter des Wagens ist, untersucht die Polizei nun, wie er ans Steuer des Autos kam. Gegen den 28-Jährigen wurde ein Strafverfa­hren eingeleite­t. Der Ford Focus wurde sichergest­ellt.

Die Unfallstel­le, die von der Feuerwehr ausgeleuch­tet wurde, war während der Unfallaufn­ahme und danach aufgrund der notwendige­n Reinigungs­arbeiten stundenlan­g gesperrt. Erst um 0.10 Uhr wurde sie laut Polizei wieder für den Verkehr freigegebe­n.

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FOTO: SCHÜLLER Die Kreuzung Krefelder Straße/ Düsseldorf­er Straße (B9) war nach dem Unfall stundenlan­g gesperrt.

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