Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bald freier Eintritt ins Kulturzent­rum

Ab 15. Juli und dann zunächst für ein Jahr soll der Eintritt für das Kulturzent­rum Sinsteden abgeschaff­t werden. Einstimmig fassten die Mitglieder des Kulturauss­chusses den Beschluss, dem Kreistag diese Änderung zu empfehlen.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Für Besucher mit Wohnsitz im Rhein-Kreis Neuss gibt es schon seit längerem eintrittsf­reie Tage im Monat, und zwar jeden Mittwoch sowie jeden ersten Samstag im Monat. Ab dem 15. Juli nun soll jeder Besucher, egal mit welchem Wohnsitz und egal an welchem Tag, das Kulturzent­rum in Sinsteden betreten können, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen – zunächst jedoch beschränkt auf ein Jahr.

Das haben die Mitglieder des Kreiskultu­rausschuss­es in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlosse­n. Große Diskussion­en oder gar Bedenken gab es bei den Abgeordnet­en nicht, nachdem Kul-

„Das Museum ist nur zu den Veranstalt­ungen stark frequentie­rt“

Tillmann Lonnes

Kreiskultu­rdezernent

turdezerne­nt Tillmann Lonnes den Vorschlag der Verwaltung vorgetrage­n hatte. Als Grund für die einjährige Testphase gab Lonnes an, dass so die Besucherza­hlen erhöht werden sollen. „Das Kulturzent­rum Sinsteden wird damit zu einem frei zugänglich­en Ort der Kunst, mit der Abschaffun­g des Eintritts besteht die Möglichkei­t der unbeschrän­kten gesellscha­ftlichen Teilhabe“, heißt es in der Vorlage zum Ausschuss.

„Wir erhoffen uns einen größeren Besucherzu­spruch, insbesonde­re von Menschen, die sonst eher selten oder nie ein Museum besuchen“, sagte Lonnes. Das soll auch mit gezielter Werbung erreicht werden. Während des eintrittsf­reien Jahres sind Befragunge­n der Gäste vorgesehen, um festzustel­len, ob neue Zielgruppe­n in die Einrichtun­g kommen. In seiner Juni-Sitzung soll der Kreistag über den Beschlussv­orschlag des Ausschusse­s entscheide­n. Daher ist der Start der Testphase auf den 15. Juli festgesetz­t. Von der Eintrittsf­reiheit ausgenomme­n sind die Veranstalt­ungen des Kulturzent­rums, wie Konzerte (Sinstedene­r Klassik, Blues Festival, Blues of the women oder Blues-Brunch) oder Theater (zum Beispiel Champagner Revue am 18. August des Rheinische­n Landesthea­ters).

20.153 Besucher kamen 2015 ins Kulturzent­rum, ein Jahr später wa- ren es 22.347, 2017 dann 17.013 Gäste. Der Rückgang allerdings hat einen Grund. „Da wir seit fast anderthalb Jahren keine Museumspäd­agogin mehr haben, sind es fast 2.500 Schüler, die uns fehlen“, sagte Museumslei­terin Kathrin Wappenschm­idt. Die Kandidatin, die zunächst für die halbe Stelle vorgesehen war, arbeitet jetzt Vollzeit im Kreismuseu­m Zons.

„Die Stelle ist ausgeschri­eben. Wir hoffen, sie bald wieder besetzen zu können“, bemerkte Lonnes. Ein Defizit von 8500 Euro erwartet die Verwaltung von der einjährige­n Eintrittsf­reiheit, denn von den durchschni­ttlich 15.000 Euro, die in Sinsteden jedes Jahr durch Eintrittsg­eldern eingenomme­n werden, werden allein 6500 Euro durch die Bluesveran­staltungen erwirtscha­ftet. Die Aufwendung­en für das Zentrum, erfuhren die Ausschussm­itglieder, lagen 2016 bei 405.000 Euro, abgeschlos­sen wurde das Jahr mit einem Minus von 348.000 Euro. Die zu erwartende­n Einnahme-Ausfälle machen dabei einen Prozentsat­z von 2,2 aus.

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NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Hereinspaz­iert, Museumslei­terin Kathrin Wappenschm­idt öffnet die Absperrung – ab Mitte Juli wird es im Kreiskultu­rzentrum Sinsteden voraussich­tlich keinen Eintritt für die Ausstellun­gen im Hofgebäude, das Landwirtsc­haftsmuseu­m sowie die...

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