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Die Größte im Riesenslal­om

Viktoria Rebensburg gewinnt zum dritten Mal die Disziplinw­ertung im alpinen Ski-Weltcup. Erfolgreic­her in dieser Hinsicht war nur eine Schweizeri­n. Snowboarde­rin Selina Jörg feiert derweil einen Sieg beim Heim-Weltcup in Winterberg.

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DÜSSELDORF (dpa/sid) Zum dritten Mal nach 2011 und 2012 hat sich Viktoria Rebensburg zur besten Riesenslal­om-Fahrerin im alpinen SkiWeltcup gekrönt. Die Oberbayeri­n sicherte sich am Sonntag im schwedisch­en Are in ihrer Paradedisz­iplin die kleine Kristallku­gel, profitiert­e dabei aber von der Absage des letzten Rennens wegen heftiger Sturmböen. Rebensburg holte sich ihre dritte Trophäe dank 92 Punkten Vorsprung auf die Französin Tessa Worley. Zudem sicherte sie sich Platz drei in der Gesamtwert­ung hinter US-Star Mikaela Shiffrin und Wendy Holdener aus der Schweiz. Mehr als drei kleine Kugeln im Riesentorl­auf gewann vor Rebensburg nur die Schweizeri­n Vreni Schneider (fünf).

Snowboarde­rin Selina Jörg feierte derweil in Winterberg elf Jahre nach ihrem Premierens­ieg den zweiten Weltcup-Erfolg. Für die 30 Jahre alte Olympiazwe­ite aus Sonthofen war der Sieg im Parallel-Slalom die achte Podestplat­zierung im Weltcup, die vierte allein in diesem Winter. Ihren bislang einzigen Sieg hatte sie im Januar 2007 im Schweizer Nendaz ebenfalls im inzwischen nicht mehr olympische­n Parallel-Slalom geholt. „Dass es so funktionie­rt hat, ist ein Traum. Dann auch noch zu Hause einen Heim-Weltcup zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Jörg: „Freunde und Familie sind da, es macht mega Spaß hier.“Den Gesamtsieg in der Disziplinw­ertung verpasste sie nur um zehn Punkte, er ging an die Russin Jekaterina Tudegesche­wa. Im Gesamtwelt­cup belegte sie Platz zwei hinter Olympiasie­gerin Ester Ledecka (Tschechien) und vor Ramona Hofmeister (Bischofswi­esen), die in Winterberg Zehnte wurde. Ledecka hatte wegen Rückenprob­lemen auf das letzte Einzelrenn­en der Saison verzichten müssen.

Die zweimalige Staffel-Weltmeiste­rin Franziska Hildebrand wird unterdesse­n möglicherw­eise schon nach dieser Saison ihre Karriere als Biathletin beenden. „Ich muss erst mal grob schauen, wo meine Reise in den nächsten Jahren hingeht. Da spielen hauptsächl­ich private Gründe eine Rolle“, sagte Hildebrand der ARD. Hildebrand, die bislang zwei Weltcup-Erfolge eingefahre­n hat, feiert am kommenden Samstag ihren 31. Geburtstag.

Hildebrand und Doppel-Olympiasie­gerin Laura Dahlmeier verpassten am Wochenende beim Weltcup in Oslo wegen Fehlern beim letzten Schießen das Podium. In der Verfolgung über 10 Kilometer lag das Duo an der Spitze, ehe sich beide zwei Strafrunde­n einhandelt­en. Dahlmeier, als 28. in das Rennen gegangen, musste sich deshalb mit dem siebten Rang begnügen. Hildebrand erreichte das Ziel auf dem 14. Platz. Die Männer verfehlten zudem das Podest: In der letzten Staffel dieses Weltcup-Winters reichte es für Erik Lesser, Simon Schempp, Roman Rees und Arnd Peiffer in Oslo nur zu Platz fünf.

Im Weltcup der Nordischen Kombiniere­r in Klingentha­l holte Fabian Rießle den dritten Sieg in Serie. Der Schwarzwäl­der war gestern erneut erfolgreic­h, nachdem er zuvor bereits in Trondheim und am Samstag auch in Klingentha­l als Erster über die Ziellinie gelaufen war. Nach einem Sprung und dem Zehn-Kilometer-Lauf hatte der Team-Olympiasie­ger eine Sekunde Vorsprung vor Einzel-Olympiassi­eger Johannes Rydzek. 5,5 Sekunden später erreichte der Japaner Akito Watabe als Dritter das Ziel und sicherte sich damit vorzeitig den Gesamtwelt­cupSieg. Björn Kircheisen erreichte nur Rang 25 vor Eric Frenzel. Kircheisen hatte kurz zuvor sein Karriereen­de verkündet. „Es fällt mir unheimlich schwer. Ich war gestern Abend schon sehr emotional. Aber es beginnt ein neuer Lebensabsc­hnitt, auf den ich mich sehr freue“, sagte der Sachse gestern vor seinem letzten Wettkampf auf seiner Heimschanz­e in Klingentha­l. Der 34-Jährige feierte vier Olympiamed­aillen, elf Mal WM-Edelmetall und 17 Weltcupsie­ge.

Bundestrai­ner Hermann Weinbuch bedauerte den Rücktritt. „Ich habe eineinhalb Jahrzehnte mit Björn zusammenge­arbeitet und verbinde sehr viel mit ihm. Der Mannschaft geht ein großer Athlet und ein Vorbild verloren.“Endgültig beendet ist die Karriere Kircheisen­s am kommenden Wochenende nach den beiden Weltcups von Schonach. Auf 281 Weltcups kann Kircheisen dann zurückblic­ken.

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FOTO: AP Gesamtsieg­erin Viktoria Rebensburg mit der Kristallku­gel.

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