Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

30-Millionen-Geschäft mit Grevenbroi­ch kommt nicht zustande

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NEUSS (-nau) „Aus dem großen Geschäft mit der Stadt Grevenbroi­ch ist nichts geworden“: Mit dieser Feststellu­ng zieht der Finanzauss­chuss-Vorsitzend­e Jörg Geerlings (CDU) einen Schlussstr­ich unter die Debatte, ob Neuss der chronisch klammen Nachbarkom­mune mit einem Darlehen in Höhe von 30 Millionen Euro aushelfen sollte. Unglücklic­h klingt Geerlings dabei nicht, denn er hatte diesen Deal immer skeptisch gesehen. Einmal wegen der Frage der Sicherheit­en, die Neuss für das geborgte Geld bekommt, zum anderen, weil offen war, ob das Geld kurzfristi­g wieder „flüssig“zu machen sei.

Das Geld stammt aus einer einmaligen Gewerbeste­uerzahlung in Höhe von 152 Millionen Euro, die vor einem Jahr bei der Stadtkasse einging. Sie sorgt für ein Liquidität­sproblem, denn das Geld liegt auf einem Konto der Sparkasse, die dafür Strafzinse­n verlangt. Um von dieser Zahlung herunterzu­kommen, hatte die Stadt anderen Kommunen im Kreis ihren „Überhang“als Kredit angeboten – und das mit einer kleinen Zahlung zu versüßen versucht.

Weil Kommunen nicht als Bank auftreten dürfen, hatte die Stadt eine Stellungna­hme bei der Bankenaufs­icht (Bafin) eingeholt, die sich tendenziel­l positiv geäußert, aber die Einschaltu­ng des Kreises empfohlen hatte. Der Landrat hat am 2. März eine Stellungna­hme abgegeben, darin aber keine abschließe­nde Beurteilun­g über die Darlehnsge­währung getroffen. Begründung: Die Stadt Grevenbroi­ch habe „zwischenze­itlich eine Umschul- dung in Höhe des Liquidität­sbedarfs vorgenomme­n“und aufgrund der ungeklärte­n Sach- und Rechtslage das Finanzieru­ngsangebot einer Bank angenommen. Die Stadt Neuss, so erklärt die Verwaltung in ihrer Antwort auf eine Anfrage von Geerlings, will den Markt weiter beobachten, plant aber „keine Geldanlage bei einem anderen Geldinstit­ut als der Sparkasse Neuss.“

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FOTO: L. HOGEKAMP Jörg Geerlings fragte nach dem Kredit für Grevenbroi­ch.

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