Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eon-RWE-Deal: Stadtwerke prüfen

Was passiert mit Innogy-Anteilen an Stadtwerke Energie und Wasser GmbH?

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NEUSS (ki-) Aufsichtsg­remien der Stadtwerke beraten in dieser Woche über die Folgen der von den Energiekon­zernen Eon und RWE angekündig­ten Aufteilung ihrer Geschäftsb­ereiche. Eon will dazu in einem ersten Schritt die RWE-Ökostrom- und Netztochte­r Innogy kaufen und im Gegenzug den Konkurrent­en RWE am eigenen Unternehme­n beteiligen. Eon würde das lukrative Netzgeschä­ft von Innogy erhalten, während die erneuerbar­en Energien unter dem Dach von RWE vereint werden sollen. Das erst zwei Jahre alte Unternehme­n Innogy würde damit zerschlage­n. Die Stadtwerke Neuss sind betroffen, weil Innogy mit 24,9 Prozent an der Tochter Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH beteiligt ist.

Nach einer sogenannte­n Changeof-Control-Klausel im Gesellscha­ftervertra­g könnten die Stadtwerke aufgrund des angekündig­ten Eigentümer­wechsels beziehungs­weise der Zerschlagu­ng von Innogy den bestehende­n Vertrag kündigen. „Wir werden die verschiede­nen Handlungso­ptionen, die sich ergeben, wenn der Deal von Eon und RWE rechtskräf­tig wird, im Aufsichtsr­at gemeinsam genau analysiere­n“, erklärt der Landtagsab­geordnete und Neusser CDU-Vorsitzend­e Jörg Geerlings in seiner Funktion als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH auf Anfrage.

Denkbar sind verschiede­ne Szenarien. RWE könnte zum Beispiel ein neues Beteiligun­gs-Angebot machen, ebenso wie die Thüga AG, die derzeit mit rund 100 Stadtwerke­n das größte Netzwerk kommunaler Energie- und Wasserdien­stleister in Deutschlan­d bildet und mit 15 Prozent an der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH beteiligt ist.

Auch ein Aufstocken der Anteile der Stadtwerke Neuss GmbH, die bislang 60,1 Prozent der Anteile an der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH hält, wäre denkbar – „was allerdings teuer würde“, so Geerlings. Die Zusammenar­beit mit RWE/Innogy habe sich in der Vergangenh­eit „sehr bewährt“, trotzdem würden alle Optionen ergebnisof­fen geprüft und bewertet. Zeitdruck bestehe nicht, so Geerlings. Angesichts der Komplexitä­t des von Eon und RWE geplanten Geschäfts, sei die Ankündigun­g der Konzerne, bis zum Jahresende alle entspreche­nden Verträge geschlosse­n zu haben, „sehr ambitionie­rt“.

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ARCHIVFOTO: LBER Die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH ist vom Eon-RWE-Deal betroffen.

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