Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Für Lajos Dudás ist das Leben einfach Jazz

Kulturamt startet Filmreihe über Neusser Künstler mit einem Porträt über den Klarinetti­sten.

- VON MARTIN LAURENTIUS

NEUSS „Was ist Jazz?“, fragt Lajos Dudás am Anfang der rund 20-minütigen Filmdoku über ihn, die schlicht mit seinem Vornamen überschrie­ben ist und am vergangene­n Donnerstag im Pauline-SelsSaal des Romaneums Premiere hatte. Diese Doku über den 1941 in der ungarische­n Hauptstadt Budapest geborenen Klarinetti­sten ist zugleich der Start einer vom Kulturamt Neuss produziert­en Filmreihe über „Neusser Künstler im Porträt“, die auf die Initiative der „beiden Müllers“(O-Ton Dagmar Wilgo, Lehrerin für Blockflöte an der hiesigen Musikschul­e, dort nun Regisseuri­n) zurückgeht. Gemeint sind der Leiter des Kulturamte­s, Harald Müller, und der Leiter der Musikschul­e, Holger Müller. Dudás, der bis 2003 30 Jahre lang an der Musikschul­e Neuss unterricht­ete, gibt verschmitz­t grinsend selbst eine mögliche Antwort: „Das Leben ist Jazz.“20 Minuten sind nicht viel Zeit, um das wechselhaf­te Leben und vielschich­tige Werk Dudás’ einzufange­n. Dennoch schafft es die Doku, einen spannenden Bogen über die Vita des Klarinetti­sten zu schlagen. Zwar reißt sie in kurzen Gesprächss­equenzen nur an, wie wohl sich Dudás in Neuss gefühlt, wie stark er als Jazzklarin­ettist das städtische Kulturlebe­n geprägt und wie nachhaltig er als Musikpädag­oge gewirkt hat. Aber auch in dieser Doku soll es nicht nur um „Neusser“ Kultur gehen. Vielmehr will der Film die Wirkung der in Neuss entstehend­en Kunst auf die Welt draußen zeigen – nach dem Motto: „think global, act local“, und umgekehrt ist Dudás wiederum einer der wenigen Klarinetti­sten weltweit, die diesem Holzblasin­strument zu seinem Recht im zeitgenöss­ischen Jazz verholfen haben.

Ein wenig Eitelkeit sei Dudás erlaubt, wenn er stolz auf sein langes Leben als internatio­nal anerkannte­r Jazzklarin­ettist und -komponist zu- Aus dem Nichts, Hitch: 19 Uhr. Black Panther, Dein Kino: 17.15, 19.45 Uhr. Grefi-Kinocenter: 17.30, 20.15 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 16.45, 19.45 Uhr. Death Wish, UCI Kinowelt Neuss: 20.15 Uhr. Die Biene Maja - Die Honigspiel­e, Dein Kino: 14.45 Uhr. Grefi-Kinocenter: 17.15 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 14.15 Uhr. Die Kleine Hexe, UCI Neuss: 14 Uhr. Die Verlegerin, Dein Kino: 17.30, 20.15 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 17, 20 Uhr. Fifty Shades of Grey - Befreite Lust, Dein Kino: 17.30 Uhr. Grefi-Kinocenter: 19.45 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 17 Uhr. Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurie­r, Dein Kino: 15, 17 Uhr. Grefi: 17.30 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 14.30, 17 Uhr. Game Night, Dein Kino: 17.15, 21.30 Uhr. Grefi-Kinocenter: 20 Uhr. Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpf­t, UCI Kinowelt Neuss: 14 Uhr. Jumanji: Willkommen im Dschungel, Dein Kino: 14.45 Uhr. Maria Magdalena, Dein Kino: 17.30, 20.15 Uhr. rückschaut. Wie er zum Beispiel den Bebop-Trompeter Dizzy Gillespie getroffen oder mit regionalen Instrument­alisten seine Vorstellun­g einer modernen, durch die Klarinette inspiriert­en Improvisat­ionsmusik verwirklic­ht hat. Vor allem aber sind die Szenen mit dem Gitarriste­n Philipp van Endert interessan­t, wenn die beiden entspannt im Auto sitzend auf dem Weg zu einem Konzert über das Leben philosophi­eren. In diesen Szenen erfährt man viel über Dudás – über den Menschen ebenso wie über den Jazzmusike­r.

Der Film bleibt eine befriedige­nde Antwort auf die von Dudás gestellte Frage schuldig. Dafür gab es aber das Konzert des 77-Jährigen mit dem eine Generation jüngeren Gitarriste­n van Endert im Anschluss. Sicherlich, Jazz kann auch Metapher sein für das Leben. Dennoch ist Jazz auch und gerade eine Musik, die dem Moment verpflicht­et ist, in dem sie entsteht. Oder anders gesagt: Jazz ist Emotion pur.

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ARCHIVFOTO: STEI Zwei Freunde und Musiker: Lajos Dudás (l.) und Philipp van Endert.

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