Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eltern wollen „Mischküche“für die Schule

CDU und FDP bringen einen Antrag ein, um frisches Kochen zu ermögliche­n. Am 22. März entscheide­t der Rat.

- VON CAROLIN SKIBA

KAARST Das Thema, was die Kinder der geplanten Gesamtschu­le als Mittagesse­n serviert bekommen sollen, ist längst noch nicht vom Tisch. Inzwischen hat die Elternschu­lpflegscha­ft eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen die im Schulaussc­huss beschlosse­ne Verpflegef­orm „Cook & Chill“ausssprich­t. 932 Menschen haben aktuell unterschri­eben. Eine Entscheidu­ng wird am Donnerstag, 22. März, im Stadtrat fallen. Doch auch in einigen Fraktionen bewegt sich derzeit etwas. So will die CDU einen Antrag einbringen, der dem Elternwill­en ein Stück weit entgegen kommt und der auch von der FDP mitgetrage­n wird.

Mit zehn zu sieben Stimmen hatten die Mitglieder des Schulaussc­husses für den Vorschlag der Verwaltung gestimmt, das Konzept einer „Cook & Chill“-Küche umzusetzen. Dabei wird die Schule mit fertigem Essen beliefert, das in Konvektoma­ten erhitzt wird. Allerdings soll es auch eine Salat- und eine Nudelbar geben. Das hatte großen Unmut bei Teilen der Elternscha­ft verursacht.

Nach intensiven Beratungen hat sich die CDU-Fraktion nun dazu entschloss­en, einen Antrag in den Rat einzubring­en, der über das „Cook&Chill“-Konzept hinausgeht. Lars Christoph, Fraktionsv­orsitzende­r der CDU, sagt: „Wir entscheide­n ja zunächst mal über das Raumprogra­mm. Und es soll so gebaut werden, dass frische Speisen zubereitet werden können. Somit müsste die Küche etwas größer ausfallen als für das ,Cook & Chill’-Konzept.“Die Fraktion wolle somit die Voraussetz­ung schaffen, in einer Küche Speisen frisch zubereiten zu können. Es müsse aber auch klar sein, dass es keine städtische­n Zuschüsse für Waren und Personalei­nsatz geben könne, sondern das Speisenang­ebot durch die Elternbeit­räge finanziert werden müsse. Ihm sei es wichtig, das Raumprogra­mm vom Betrieb zu entkoppeln. Christoph: „Wir setzen als Politik die Rahmenbedi­ngungen. Was genau in der Küche zubereitet wird, muss die Schule selbst entscheide­n.“Camilla Altvater, Schulpfleg­schaftsvor­sitzende, be- grüßt es, dass die CDU nun gemeinsam mit der FDP einen Atrag einbringen möchte, der die Möglichkei­t des Zubereiten vor Ort zumindest nicht ausschließ­t. Altvater: „Ich befürchte allerdings, dass der Antrag so schwammig sein wird, dass wieder nicht konkret festgelegt wird, wie groß die Küche sein soll. Wir wünschen uns ein Plus von 275 Quadratmet­ern.“

Auch die Grünen und die SPD haben einen Antrag eingebrach­t, Räumlichke­iten für eine Küche an der Gesamtschu­le Kaarst-Büttgen vorzusehen, in der Speisen direkt vor Ort frisch zubereitet werden können. Die SPD bittet in ihrem An- trag darum, beim Neubau der Gesamtschu­le und der Mensa das Konzept einer Frisch/Misch-Küche umzusetzen.

Ein Problem bei der Zubereitun­g frischer Speisen sehen die Fraktionen, die sich gegen eine reine Frischküch­e ausspreche­n, in der Finanzieru­ng. Christoph: „Es kann nicht sein, dass es zu der Situation kommt, dass das Essen plötzlich sechs Euro kostet und sozial schwächere Familien sich das nicht mehr leisten können.“Dieses Problem sieht Altvater nicht. Sie ist sich sicher, dass trotz frischer Zutaten das bisherige Budget nicht überstiege­n wird.

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FOTO: KRAUFMANN Auch für Mensaessen in der Schule wünschen sich Eltern, dass es für die Kinder frisch gekocht auf den Tisch kommt.

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