Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers sind bereit für die Play-offs

Mit dem 63:43-Sieg über Berlin bringt Neuss Platz zwei unter Dach und Fach.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Zweiter, Vierter, Zweiter – das Arbeitszeu­gnis, mit dem sich Janina Pils nach den Play-offs in den vorläufige­n Ruhestand verabschie­det, ist schon beeindruck­end. In ihren sechs Jahren bei den Zweitliga-Basketball­erinnen der TG Neuss beendete die Trainerin eine Spielzeit nur einmal nicht unter den Top 6. 2014 war das, als nach nervenaufr­eibenden Monaten erst in der letzten Partie gegen Wolfenbütt­el mit einem 62:53-Heimsieg der verdiente Klassenver­bleib gelang.

Mit dem Wolfpack bekommen es die Tigers auch am kommenden Wochenende im ersten Spiel des Play-off-Halbfinale­s zu tun. Und zwar in heimischer Elmar-FringsHall­e, denn weil gestern Abend im Showdown mit den ebenfalls für die Aufstiegsr­unde qualifizie­rten TuSLi Berlin (als Vierter trifft das Team von der Spree auf den Hauptrunde­nmeister GiroLive Panthers Osnabrück) ein überzeugen­der 63:43Sieg (Halbzeit 32:21) herausspra­ng, machten die Neusserinn­en den hart erstritten­en zweiten Tabellenpl­atz endgültig fest. Falls nötig, haben die Tigers im entscheide­nden dritten Duell damit Heimrecht.

Das Topmatch gegen Lichterfel­de stand unter einem völlig anderen Stern als das Gastspiel vor Wochenfris­t in Wolfenbütt­el. Diesmal hatten die TG vor ihren Anhängern etwas zu verteidige­n – und entspreche­nd motiviert gingen die Gastgeberi­nnen zur Sache. Natürlich agierten die Berlinerin­nen keineswegs am Limit, schließlic­h war ihnen Rang vier schon vor dem Anpfiff sicher. Und natürlich war Trainerin Alexandra Maerz die deutliche Niederlage am Ende „total egal“, doch das hielt Tigers-Coach Janina Pils nicht von einem sonnigen Fazit ab: „Wir haben gezeigt, dass wir da sind, wenn es um etwas geht. Und Berlin bei 43 Punkten zu halten, ist stark.“

Am stärksten trumpften in einem kompakt auftretend­en Team drei Spielerinn­en auf: Center Julia Duggan hielt die famose Nyara Sabally, die nun am College in den USA ihre Entwicklun­g fortsetzt, bei für sie mageren sieben Punkten und neun Rebounds. Darüber hinaus fand die Amerikaner­in noch Gelegenhei­t, mit zwölf Punkten und 21 Rebounds (!) ein Double-Double aufzulegen. Entscheide­nde Unterstütz­ung erhielt sie dabei von der jungen Carlotta Ellenriede­r, die mit ihren 1,93 Metern vor allem in der Defensive ungemein präsent war. Immer besser wird nach monatelang­er Lei- denszeit auch Ronja Spießbach: In ihrem erst sechsten Einsatz in dieser Spielzeit kümmerte sie sich in der Verteidigu­ng mit großem Eifer um Berlins Spielmache­rin Lena Gohlisch und glänzte im Angriff mit guten Ideen sowie beherztem Zug zum Korb. Allerdings mochte Pils aus ihrer Mannschaft eigentlich gar keine Spielerin hervorhebe­n. „Ich fand’ vor allem in der ersten Hälfte gut, wie sich alle eingebrach­t haben.“

Die Tigers kontrollie­rten das interessan­te Duell von Anfang an, lagen in der zwölften Minute das erste Mal mit zehn Punkten vorne (Karo Tzokov traf zum 20:10) und waren beim 40:23 (27.) von Sera Asuamah-Kofoh schon so gut wie durch. Mit einem noch auf 11:2 erweiterte­n 8:0-Lauf verkürzte der TuSLi zwar noch einmal auf 34:42 (29.), doch ein Dreier von Jana Heinrich zum 45:34 (29.) setzte dem Spuk schnell ein Ende.

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NGZ-FOTO: GEORG SALZBURG Auch von der Berlinerin Chiara Dröll ist das für Neuss tätige US-Girl Julia Duggan nicht aufzuhalte­n.

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