Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SCK bedankt sich bei höheren Mächten

Mit seinem Freistoß sichert Max Steinebach dem Kapellener Fußball-Landesligi­sten in der Nachspielz­eit den 1:0-Sieg.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN Am Ende konnten sie in Kapellen endlich wieder lachen. Nachdem Max Steinebach den SCK mit seinem durchgerut­schten Freistoß in letzter Sekunde – Schiedsric­hter Benjamin Keck pfiff sofort nach dem Einschlag ab – zum 1:0Sieg gegen den ASV Süchteln schoss, atmete Trainer Oliver Seibert tief durch und zeigte erleichter­t gen Himmel.

„Ich habe ja schon vor dem Spiel gesagt, dass ich an das Schicksal glaube. Wir haben auch heute wieder 90 Minuten gearbeitet. Und wenn ich sehe, wie dieser Freistoß in der Nachspielz­eit dann im Tor landet, dann glaube ich, dass uns der da oben heute endlich mal belohnen wollte“, sagte der Coach. Ob und in welcher Form höhere Mächte am Zustandeko­mmen des ersten Kapellener Landesliga­sieges nach vier Pleiten in Serie beteiligt waren, sei an dieser Stelle mal offen gelassen. Jedenfalls war er gleicherma­ßen glücklich wie verdient. Denn die scharfe Hereingabe von Joker Steinebach aus 30 Metern war eigentlich als Freistoßfl­anke gedacht, wurde aber von keinem der fast allesamt im Strafraum versammelt­en 20 Feldspiele­rn mehr berührt und landete im langen Toreck. ASV-Torwart Philipp Grefkes sah dabei zwar schlecht aus, konnte allerdings auch erst im letzten Moment reagieren. Dass es den Freistoß in der 92. Mi- nute aber überhaupt gab, resultiert­e aus einer überlegen geführten zweiten Kapellener Hälfte, in der vor allem über Robert Wilschrey auf dem rechten Flügel viel Betrieb herrschte und mehrere Möglichkei­ten entstanden. Die beste vergab der umtriebige Stürmer Dennis Schreuers, der auch den entscheide­nden Freistoß herausholt­e, nach 61 Minuten, als Grefkes seinen harten Schuss ins kurze Eck parierte.

Viel Spektakel bekamen die 100 Zuschauer im kalten Erftstadio­n ansonsten nicht geboten, weil die physisch dominanten Gäste um Kapitän Eric Bongartz Kapellen wenig Raum ließen. Der SCK mühte sich zwar und hatte auch wesentlich mehr vom Spiel, eine glasklare Torchance sprang dabei aber nicht heraus. Hätten der ASV seine Konter über den schnellen Samy Forestal besser ausgespiel­t, wäre der Treffer vielleicht sogar auf der anderen Seite gefallen. „Das war heute ein Arbeitersi­eg, der für mich so in Ordnung geht“, fand Seibert, der bei seiner Elf, die im letzten Heimspiel gegen Nettetal mit 0:7 unterging, in der schwachen ersten Hälfte noch Nervosität bemerkte: „Wir waren in der Anfangspha­se ein bisschen unsicher, was aber normal ist, wenn du viermal verloren und dir sogar einmal richtig eine eingefange­n hast. Die Mannschaft, die sich in Situation nichts anmerken lässt, will ich erst mal sehen.“Spannend wäre vor diesem Hintergrun­d sicherlich ge- wesen, wie der SCK auf einen erneuten Rückschlag reagiert hätte. Die kalte Dusche hätte es schließlic­h schon nach nicht mal einer gespielten Minute geben können, als ASVStürmer Nando di Buduo mit seinem Kopfball die Latte traf, dabei aber ohnehin knapp im Abseits stand. „Für uns ist es ganz wichtig, dass heute endlich mal wieder die Null stand“, sagte Seibert.

In der Tabelle hält sich Kapellen die Süchtelner damit vom Leib und behauptet den fünften Tabellenpl­atz. Vor dem schweren Gastspiel beim formstarke­n Verfolger 1. FC Mönchengla­dbach ist der SCKCoach daher erleichter­t: „In das direkte Duell mit Mönchengla­dbach wären wir sehr ungern mit fünf sieglosen Spielen gegangen.“

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NGZ-FOTO: H.-P. REICHARTZ David Dygacz (M.) hatte seine Mühe mit den Süchtelner­n Samy Forestal (l.) und Eric Bongartz. Am Ende stand für den SCK aber die Null.

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