Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tanzhaus braucht 150.000 Euro

Die CDU fordert, dass die dringende Sanierung nicht weiter aufgeschob­en wird.

- VON ARNE LIEB

Intendanti­n Bettina Masuch erbittet rund 150.000 Euro von der Stadt, um eine Schließung des Tanzhauses abzuwenden. Rund die Hälfte des Betrags sei nötig, um die überaltert­e Brandmelde­anlage zu erneuern, für die es keine Ersatzteil­e mehr gebe. „Ein Ausfall der Anlage würde zur unverzügli­chen Schließung unseres Kulturbetr­iebs führen“, warnt Masuch in einem Schreiben an Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe.

Die CDU fordert, dass die Stadt dem Kulturinst­itut hilft. „Es muss etwas getan werden“, sagt der Vorsitzend­e des Kulturauss­chusses, Friedrich Conzen. Das Tanzhaus sei nicht zuletzt sozial wichtig. „Tausende Kinder nehmen in jedem Jahr die Angebote in Anspruch“, sagt Conzen. „Die Stadt darf nicht zulassen, dass sie auf der Straße stehen.“

Das Tanzhaus wurde 1996 in einem umgebauten Straßenbah­n-Depot an der Erkrather Straße eingericht­et. Damals wurde vereinbart, dass es von einem gemeinnütz­igen Verein betrieben wird, der auch für die Instandhal­tung zuständig ist. Nach ihrem Wissen sei dies eine einmalige Konstrukti­on, schreibt Masuch. Das Problem: Der Verein sei finanziell nicht so ausgestatt­et, dass er die nötigen Rücklagen bilden konnte. Daher gebe es einen Sanierungs­stau.

Dass an dem Haus etwas getan werden muss, ist seit Jahren bekannt: Bereits Masuchs Vorgänger Bertram Müller hatte das Thema öffentlich gemacht. Allerdings wurde eine Sanierung immer wieder verschoben. Wie berichtet, hat das Tanzhaus auch jüngst eine OnlinePeti­tion für eine Sanierung gestartet. Inzwischen haben sie mehr als 3000 Menschen unterzeich­net.

Neben der Brandmelde­anlage könnten auch weitere Arbeiten nicht mehr warten, so Masuch in dem Schreiben, das unserer Redak- tion vorliegt. Die Feuerwehr verlange eine neue Schließanl­age (30.000 Euro), zudem müssten weitere 40.000 Euro noch 2018 fließen, damit Architekte­n und Ingenieure eine Liste der nötigen weiteren Arbeiten sowie der Kosten erstellen können. Dabei gehe es unter anderem um eine Dachsanier­ung: Laut Masuch dringt Wasser ein und schädigt das Mauerwerk. Sie warnt zudem davor, dass das Dach nicht mehr sturmsiche­r sei. Kulturdeze­rnent Lohe hatte angekündig­t, dass man an dem Thema arbeite.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das Tanzhaus NRW an der Erkrather Straße muss saniert werden. Die CDU fordert, dass die Stadt reagiert.

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