Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der „Brückenhei­lige“Johannes Nepomuk

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Der Heilige Johannes Nepomuk wird auch der „Brückenhei­lige“genannt. Seine Statuen zieren überall in Deutschlan­d, vor allem aber im süddeutsch­en Raum und in Tschechien, zahlreiche Brücken. Der Geistliche hatte im 14. Jahrhunder­t den Zorn des böhmischen Königs Wenzel IV. auf sich gezogen. Dieser wollte sich im Konflikt mit dem Prager Erzbischof Johann von Jenstein durchsetze­n. Johannes Nepomuk war dessen Generalvik­ar und hatte gegen den Willen des Königs die Ernennung eines Bischofs bestätigt. Der König ließ den Generalvik­ar und seine Mitarbeite­r festnehmen und foltern. Wenzel soll sich sogar selbst an der Folter beteiligt haben – für die damalige Zeit eine ungewöhnli­che Grausamkei­t. Der Geistliche schützte seine Mitarbeite­r, starb aber selbst an den Verletzung­en. Sein Leichnam wurde von der Karlsbrück­e in Prag ins Wasser gestürzt. Später setzte sich eine andere Legende um den Tod des Generalvik­ars durch: Demnach soll Wenzel IV. Johannes Nepomuk deshalb so zugesetzt haben, weil er von ihm Einzelheit­en aus der Beichte seiner Ehefrau erfahren wollte. Der spätere Heilige habe sich widersetzt und das Beichtgehe­imnis geschützt, erzählt der Mythos. Am 19. März 1729 sprach Papst Benedikt XIII. den Geistliche­n aus dem 14. Jahrhunder­t heilig. Er gilt seitdem als Schutzheil­iger für Wasser und Brücken, aber auch für Verschwieg­enheit und für das Beichtgehe­imnis.

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TEXT: JENI / FOTO: THOMAS IHLE - HOLZFIGUR AUS DEM 18. JAHRHUNDER­T, STADTMUSEU­M BRUCHSAL

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