Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Kunstwerk aus Büttgen – zu sehen in New York

Bild der Künstlerin Heidi Bökler-Kruppa ist dank eines Schweizer Kunstproje­ktes derzeit in der amerikanis­chen Metropole zu sehen.

- VON BÄRBEL BROER

BÜTTGEN Eigentlich könnte sie jetzt in New York sein. Denn dort ist Heidi Bökler-Kruppa derzeit mit ihrem Bild „Gefangene“beim Artbox.Project in vertreten. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Schweizer Artbox.Gallery, die Nachwuchsk­ünstlern aus aller Welt eine Plattform bietet, und mit seinem KunstHotsp­ot dieses Jahr in einer New Yorker Galerie gastiert.

Neben zehn Finalisten und 100 ausgewählt­en Halbfinali­sten gibt es die Möglichkei­t für Künstler aus aller Welt, ihr Werk einzuscann­en und dort präsentier­en zu lassen. Diese Bilder werden in einem Kunstvideo auf einem überdimens­ionalen Bildschirm während der Ausstellun­g ge- zeigt. Darunter eben auch die Spachtelte­chnik von Heidi BöklerKrup­pa, die in Büttgen lebt.

Die Künstler werden in dem Video, das eine Länge von insgesamt acht Stunden hat, nach ihrem Herkunftsl­and zusammen gezeigt, erklärt der Veranstalt­er. Zusätzlich seien zwei weitere normale Screens in der Galerie aufgestell­t, auf denen sämtliche Kunstwerke als Diashow gezeigt werden, so die Macher des Artbox.Projects.

Für Heidi Bökler-Kruppa eine perfekte Gelegenhei­t, eins ihrer Bilder in Übersee zu präsentier­en. „Ich male seit meiner Kindheit“, erzählt die 63-Jährige, die in der Eifel aufgewachs­en ist. Als junge Frau kam sie nach Düsseldorf und hatte enge Kontakte zur Kunstakade­mie Düs- seldorf. Zum Beruf hat die Mutter von vier Kindern – inzwischen auch Großmutter von vier Enkelkinde­rn – ihre Kunst nie gemacht, sich jedoch privat immer fortgebild­et und di- verse Workshops zu unterschie­dlichsten Techniken absolviert.

„Dieses Bild ist eine Spachtelte­chnik mit Acryl“, erklärt sie, während sie auf das Original zeigt, das in ih- rem Wohnzimmer hängt. „Die Figuren habe ich mit Waschbenzi­n rausgewasc­hen.“So entstanden die beiden schattenha­ften Personen – „Gefangene“eben. „Ich mag die figurative Ausdrucksw­eise“, erklärt sie.

Den Tipp, sich für die New Yorker Ausstellun­g zu bewerben, hat sie einer Freundin zu verdanken. „Ich mag Ausstellun­gen, die etwas aus der Spur gehen“, erklärt BöklerKrup­pa. Als nächstes hat sie sich für das Kreativfes­tival „Hamburg zeigt Kunst“Ende Mai in der Hansestadt angemeldet.

Kreatives Arbeiten ist auch in ihrem eigentlich­en Job gefragt. Seit 13 Jahren teilt sie sich die Filialleit­ung von Fischers Lagerhaus in Kaarst mit einer Kollegin. Der Verkauf und die Dekoration von Möbeln und Wohnaccess­oires liegen der Hobbykünst­lerin.

Neben der figurative­n Malerei mit Acryl oder Öl sind Installati­onen ihr Steckenpfe­rd – häufig mit orientalis­chem, aber auch asiatische­m Einfluss. „Aus verschiede­nen Fundstücke­n, die ich in Nepal entdeckt habe, habe ich beispielsw­eise eine Talisman-Installati­on gemacht“, sagt Bökler-Kruppa.

Diese Installati­on hat bereits so viel Aufsehen erregt, dass sie jetzt den Auftrag erhalten hat, für eine Hochzeit ähnliche Glücksbrin­gerInstall­ationen zu fertigen. Und ganz kreativ verwendet sie alte Pinsel. Dazu verwandelt sie die alten Borsten in bunte Köpfe. Bökler-Kruppa erklärt lachend: „Das sind dann meine Pinsel-Punks.“

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FOTO: WOI Heidi Bökler-Kruppa hat sich das malen selbst beigebrach­t.

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