Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Keine Angst vor kleinen Mäusen

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Der Kölner Zoodirekto­r Theo B. Pagel und der langjährig­e Tierpflege­r Brian Batstone verraten 111 Dinge über die spannende Welt der großen Elefanten.

Wie unterhalte­n sich Elefanten? Sind sie traurig, wenn ein Artgenosse stirbt? Können Elefanten tauchen? Und habe sie wirklich Angst vor Mäusen? Diese und viele andere spannende Fakten über die Dickhäuter verraten der Kölner Zoodirekto­r Theo B. Pagel und Brian Batstone, der 41 Jahre als Tierpflege­r im Kölner Zoo gearbeitet hat, in ihrem neuen Buch „111 Dinge über Elefanten, die man wissen muss“(Emons-Verlag, 240 Seiten, 16.95 Euro). Dabei geht es um Elefanten im Allgemeine­n und um die Elefanten im Kölner Zoo im Speziellen.

Um die zu Beginn gestellten Fragen zu beantworte­n: Elefanten können sogar ohne Schnorchel tauchen und sie haben als die größten Landtiere der Erde keine Angst vor kleinen Mäusen. Außerdem verfügen Elefanten über eine Art Geheimspra­che, mit deren Hilfe sich die sozialen Tiere sogar auf große Distanzen verständig­en können. Die Sprache reicht von der Körperspra­che bis zu Lautäußeru­ng, die sich zum Teil im Infraschal­lbereich abspie- len. Und Trauer kennen die Elefanten auch. Bei ihnen gibt es sogar so etwas wie eine Totenwache.

Der Name Elefant stammt vom Altgriechi­schen „Eléphas“ab. Innerhalb der Säugetiere haben die Dickhäuter als Rüsseltier­e ihre eigene Familie. Es gibt in Afrika den Afrikanisc­hen Elefanten und den kleineren Waldelefan­ten. Dazu kommt der Asiatische Elefant, der sich deutlich von seinen afrikanisc­hen Vettern unterschei­det. Die beiden Arten haben sich vor dreieinhal­b bis fünf Millionen Jahren von einanderge­trennt. Eine Kreuzung zwischen beiden ist kaum möglich. Die nächsten lebenden Verwandten sind die Seekühe und die Schliefer. Andere Dickhäuter, wie die Hippos oder die Nashörner, haben dagegen nur wenig mit den Elefanten zu tun.

Erklärt wird von den Experten auch, wie Elefanten ihren Alltag meistern. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz des Universalw­erkzeugs Rüssel sowie die Zähne der Dickhäuter, die in Backen- und Stoßzähne unterschie­den werden. Die mächtigen Stoßzähne sind Werkzeug und Waffe zugleich. Elefanten erreichen oft ein hohes Alter und können in seltenen Fällen sogar 70 Jahre alt werden. Weitere Informatio­nen gibt es auch zu den Sinnen der Elefanten wie dem eher schlechten Sehsinn und dem sehr guten Geruchssin­n. Spannend ist außerdem, wie man die grauen Riesen nach Körpermerk­malen kann.

Über die Ernährung gibt es ebenfalls interessan­te Infos. Pro Tag frisst ein Elefant bis zu 250 Kilo und trinkt 200 Liter. Die Nahrung besteht unter anderem aus Gras, Blättern, Zweigen, Rinde, Früchten und Wasserpfla­nzen. Dabei können Elefanten ein Gewicht von bis zu 140 Tonnen erreichen. Das sehr gute Gedächtnis der großen Tiere gehört zu deren besonderen Eigenschaf­ten – ein Elefanteng­ehirn wiegt bis zu fünf Kilo und ist damit das größte aller Landtiere. Und es sind Tiere, die unterschei­den in ihrer natürliche­n Heimat besonders bedroht sind und die dringend geschützt werden müssen.

Im Buch geht es zudem um die Geschichte der Haltung von Elefanten in Europa von den Römern bis heute – vom Zirkus bis zum Tierpark. Die Geschichte­n reichen von Hannibal und seiner Alpenüberq­uerung über Hanno, den Elefanten des Papstes, bis zum kleinen Elefanten Tuffi, der 1950 aus der Schwebebah­n in Wuppertal sprang.

Erläutert wird ebenfalls das Konzept der artgerecht­en Kölner Elefantenp­ark mit seinen gut zwei Hektar Fläche, der 2004 eröffnet wurde. Auch hier wird in die Geschichte zurückgebl­ickt mit Marlar, Moma & Co. Dazu gehört auch Tanga aus Köln, die sich künstleris­ch als Malerin betätigte. Mit Bintu lebt in Riehl der größte Elefantenb­ulle Europas. Sein Name bedeutet so viel wie „ein Tropfen Wasser“. Er kam aus Sri Lanka über Großbritan­nien nach Köln. Besondere Freunde hat der kleine Jung Bul Kne – er wurde mitten in der Karnevalss­ession 2017 geboren und nach den Namen des damaligen Dreigestir­ns benannt.

Stephan Eppinger

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