Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Integration gelingt am besten vor Ort
Konferenz beschäftigt sich mit der Arbeitsmarktintegration junger Flüchtlinge.
RHEIN-KREIS (NGZ) „Integration ist eine der größten Aufgaben, vor der unsere Gesellschaft aktuell steht. Und diese Aufgabe fordert alle Beteiligten, die Zuwanderer wie die Einheimischen.“Mit diesen Worten begrüßte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Teilnehmer der zweiten Integrationskonferenz des Rhein-Kreises. Den Kommunen komme eine Schlüsselrolle zu: „Es entscheidet sich immer vor Ort, ob Integration gelingt“, so der Landrat.
Vertreter aus Politik, Wirtschaft, kreisangehörigen Kommunen, JobCenter, Verbänden, Vereinen und anderen Institutionen waren ins Kreishaus gekommen, um das The- ma gemeinsam voranzubringen. Bereits 2016 hatte eine Auftaktkonferenz des Kreises dazu ein Arbeitskonzept entwickelt. Beim Austausch über weiterführende Ansätze stand nun die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten – insbesondere jüngerer mit Bleibeperspektive – im Mittelpunkt. So befasste sich ein Referat von Professor Matthias Knuth vom Institut für Arbeit und Qualifikation der Uni Duisburg-Essen mit der Frage „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten – frühzeitige Intervention, Aktionismus oder lehrreiches Scheitern?“. Von Seiten des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises wurde beispielhaft die Vielfalt an Maßnahmen und Akteuren vorgestellt, die im Kreis zum Gelingen von Integration beitragen. Der Leiter des Institutes für Soziale Innovati- Hans-Jürgen Petrauschke on, Hans Wietert-Wehkamp, berichtete über den Stand eines Handbuches zum Übergangsmanagement, das zurzeit vom Kreis im Rahmen des Projektes „Angekommen in Deutschland – Arbeitsmarktinte- sollen die acht kreisangehörenden Städten und Gemeinden entlasten.
Traditionell nutzt die Opposition die Haushaltsdebatte zur Generalabrechnung mit dem Landrat und der Mehrheitskoalition. Doch in diesem Jahr blieb der ganz große Angriff aus. Offenbar auch, weil die Kreishaus-Spitze seit der EntwurfEinbringung Mitte Dezember Verbesserungen vorschlug, die eine Absenkung der Kreisumlage auf 39,0 Prozent – statt 39,4 im Entwurf – ermöglichte und damit nur noch 0,04 Prozentpunkte über den Forderungen der acht Bürgermeister lag.
Oppositionsführer Rainer Thiel, Vorsitzender der SPD im Kreistag, begründete das Nein seiner Fraktion mit Haushaltszahlen, die eine falsche Politik ermöglichten. Unter anderem kritisierte er, dass sowohl in die Kreiskrankenhäuser als auch in die RegioBahn „viel Geld“investiert werden musste, um beide kommunalen Betriebe finanziell zu sanieren. Zudem beklagte Thiel, wie später auch Erhard Demmer von den Grünen, dass der Kreis 4,9 Millionen Euro nicht an die Kommunen weiterreiche, die er vom Landschaftsverband aus dem Nachtragshaushalt 2017 erhalten habe. Für Demmer eine „arglistige Täuschung“. Das sieht Dieter W. Welsink, CDU-Chef im Kreistag, ganz anders: „Der Nachtragshaushalt des LVR vom Dezember 2017 war zu keiner Zeit Gegenstand der Diskussion. Für Kreis und Gemeinden kommen diese 4,9 Millionen Euro gleichermaßen unerwartet.“
Für Dirk Rosellen (FDP) wird im Haushalt sichtbar, „welche Ziele und Perspektiven die politische Mehrheit im Kreistag verfolgt“. Lob kam auch von Carsten Thiel (UWG/ Die Aktive): „Der Rhein-Kreis Neuss löst die Probleme im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst. Darauf können wir stolz sein.“ gration von Geflüchteten vor Ort“erarbeitet wird. Ziel dieses Kooperationsprojektes zwischen der Bertelsmann Stiftung, der J.P. Morgan Stiftung, des IQ-Netzwerkes NRW und des Rhein-Kreises ist ein verbessertes Schnittstellenmanagement bei der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen zwischen 16 und 25 Jahren. Den Abschluss der Konferenz bildete eine Podiumsdiskussion mit den beiden Referenten, Kreisdirektor Dirk Brügge, Bürgermeister Harald Zillikens, Michael Stork vom Berufsförderungszentrum Schlicherum und Johann-Andreas Werhahn, Mitbegründer der Initiative „Kompass D“.
„Integration fordert die Zuwanderer wie die Einheimischen“