Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rosen schielt auf das Bürgermeis­ter-Amt

Nach der Niederlage im Kampf um den CDU-Vorsitz schmiedet der Stadtveror­dnete neue Pläne.

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NEUSS (jasi) Sebastian Rosen ist bemüht, die Niederlage sportlich zu nehmen. „Es war eine demokratis­che Entscheidu­ng. Und wenn die Mehrheit den anderen bevorzugt, ist das in Ordnung“, sagt der CDUStadtve­rordnete. Dass sich Jürgen Brautmeier (63) in der Wahl um den Neusser CDU-Vorsitz dann mit 189 von 264 gültigen Stimmen (71,6 Prozent) im ThomasMoru­s-Haus gegen ihn durchsetzt­e, wirkt dennoch nach: „Damit hätte ich im Vorfeld nicht gerechnet. Man bekommt von vielen Leuten Schulterkl­opfer und kann seine Chancen deshalb vielleicht nicht ganz so realistisc­h einschätze­n.“Er habe gewusst, dass er zumindest rund ein Drittel der Mit- glieder hinter sich hat. „Und ich dachte, das wäre noch ausbaufähi­g“, so der 43-Jährige. 50 Prozent plus X seien möglich gewesen, schätzt er. Die Niederlage im Kampf um den CDU-Vorsitz ist gerade erst aus den Knochen geschüttel­t, da wird bereits auf das nächste mögliche Amt geschielt – und zwar auf das des Bürgermeis­ters im Jahr 2020. „Grundsätzl­ich stehe ich bereit, es muss jedoch mehrheitsf­ähig sein. Man muss schauen, ob es Sinn macht“, sagt Rosen. Einen schlagfert­igen Konkurrent­en für Breuer zu finden, ist nun eine der Hauptaufga­ben für den CDUVorstan­d um Jürgen Brautmeier. Mit Attacken in Richtung des Ver- Sebastian Rosen waltungsch­efs sparte man am Dienstag im Thomas-Morus-Haus nicht. Irritiert zeigt sich Rosen darüber, dass Brautmeier ihm keinen Posten im geschäftsf­ührenden Vor- stand angeboten habe. „Ich hätte mich gerne eingebrach­t, aber das war offenbar nicht erwünscht“, so der 43-Jährige. Er wäre auch bereit gewesen – angenommen, Rosen hätte die Wahl gewonnen –, Brautmeier im geschäftsf­ührenden Vorstand „unterzubri­ngen“.

Aber wie geht es kurz- und mittelfris­tig für Rosen weiter? Schließlic­h muss er sich die Frage stellen, ob er in Zukunft in der Lage sein wird, die stimmberec­htigten Mitglieder – und im Endeffekt auch die Neusser Bürger – auf seine Seite zu ziehen. „Als Ratsmitgli­ed kann ich gestalten und werde das auch weiterhin tun“, so Rosen. Darüber hinaus habe er „viele Anfragen“von anderen Parteien erhalten, ob er nicht bei ihnen mitmachen wolle: „Das finde ich interessan­t, das steht für mich aber eigentlich nicht zur Debatte.“

„Als Ratsmitgli­ed kann ich gestalten – und werdedasau­ch weiterhin tun“ CDU-Stadtveror­dneter

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ARCHIV-FOTO: WOI Sebastian Rosen möchte sich weiter bei der CDU engagieren.

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