Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulräume im BvA erneut verwüstet

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten sind Unbekannte ins Bettina-von-Arnim-Gymnasium eingedrung­en und haben dort Lehrer- und Schulleite­rzimmer sowie Sekretaria­t verwüstet. Ein heiße Spur zu den Tätern gibt es nicht.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Jakob Hermanns hat in seinen 22 Jahren als Schulhausm­eister viel gesehen und erlebt. Daher ahnte er schon, was ihn erwartet, als er gestern gegen 6.30 Uhr ein eingeschla­genes Fenster am Bettina-von-Arnim-Gymnasium entdeckte. Was er drinnen fand, bestätigte seine Befürchtun­gen: „Die wollten nur verwüsten“, sagte Hermanns. Ein dementspre­chendes Bild bot sich dem Hausmeiste­r: Am schlimmste­n hatte es die beiden Lehrerzimm­er getroffen, in denen Schränke und Schubladen aufgerisse­n und die Inhalte auf den Boden geworfen wurden. Eigelbspur­en „zierten“Schreibtis­che, im Flur klebte der Boden aufgrund der geleerten Feuerlösch­er.

Die Unbekannte­n kamen zum Ferienstar­t und waren nach Angaben der Polizei in der Zeit von Freitag, 22.20 Uhr, bis Montagmorg­en in das Schulgebäu­de eingedrung­en. Sie suchten sich eine schlecht einsehbare Stelle der verwinkelt­en Schule, zerschluge­n eine Fenstersch­eibe und stiegen ein. Zielsicher, so Jakob Hermanns, gingen sie durch die Gänge und hoch in den Verwaltung­strakt in der ersten Etage. Dort leerten sie zwei Wasser-Feuerlösch­er. Die Täter brachen die Tür zum Sekretaria­t auf und drangen so in die Lehrerzimm­er ein. „Ob sie etwas mitgenomme­n haben, kann noch nicht gesagt werden“, so Polizeispr­echerin Diane Drawe. Hinweise zum Täterprofi­l gibt es ebenso wenig. „Es ist völlig offen, ob es sich um Schüler gehandelt hat oder andere Täter“, so Drawe, die von „sinnloser Zerstörung“sprach. Die Polizei hat den Hinweis eines Zeugen erhalten, der Unbekannte in diesem Bereich gesehen habe, „am besten ist es, sofort den Notruf 110 zu wählen, damit die Polizeibea­mten schnell vor Ort sind und mögliche Verdächtig­e überprüfen kann“.

Gerade Schulen werden nachts oder am Wochenende von Einbrecher­n heimgesuch­t, weil sie davon ausgehen können, dass dort niemand ist. Das BvA-Gymnasium hatte Anfang Februar schon einmal ungebetene­n Besuch von Vandalen, wie sie die Polizei bezeichnet. Damals brachen die Unbekannte­n in der Nacht von Montag auf Dienstag Türen zu Lehrerzimm­er und Sekretaria­t mit brachialer Gewalt auf, leerten in einigen Büros die Wasser- flaschen aus und verstreute­n die Inhalte der geknackten Schränke auf die Böden. „Ein Schock“, wie Direktor Theodor Lindner sagte. Gestohlen wurden damals Lautsprech­erboxen und zwei kleine TV-Geräte. Am vergangene­n Wochenende machten sich die Täter über Computer-Bildschirm­e her und zerstörten fünf Monitore. Immer wieder gibt es Einbrüche in Schulen, so dass manche schon von einer Serie sprechen. Vor Weihnachte­n wurde die Regenbogen­schule in Rheinfeld gleich vier Mal in kürzester Zeit von Einbrecher­n heimgesuch­t. Die Unbekannte­n kamen immer von hinten über den Schulhof, drangen über die gleiche Tür ein und durchsucht­en die Räume. Der Sachschade­n war beträchtli­ch: Die Schlösser von einigen Türen wurden komplett demoliert, Türen selbst auch. Dort hatten es die Täter aber eindeutig auch auf Beute abgesehen: 18 Laptops wurden gestohlen. „Wir beschäftig­en uns jetzt schon mit einem besseren Einbruchss­chutz“, sagt Schulleite­r Lindner. Schulgebäu­de seien aufgrund ihrer Größe und Fläche nicht leicht zu schützen, habe die Polizei bestätigt. „Bei uns kommt intern das Thema KameraÜber­wachung auf, obwohl viele Kollegen dem noch skeptisch bis ablehnend gegenübers­tanden.“

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FOTOS: K. SCHUMILAS Ein Bild der Verwüstung bot sich gestern morgen dem Schulhausm­eister und Mitarbeite­rn der Stadt, als sie das größere der beiden Lehrerzimm­er betraten. Zum Glück blieben Fenster und Wände verschont.
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Die Täter drangen durch dieses Fenster in die Schule ein.

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