Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Laschet kritisiert Vorgehen des Westens im Fall Skripal

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DÜSSELDORF (kib) NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) hat in einer Mitteilung auf Twitter das Vorgehen des Westens gegen Russland in der Affäre Skripal kritisiert. „Wenn man fast alle Nato-Staaten zur Solidaritä­t zwingt, sollte man dann nicht sichere Belege haben? Man kann zu Russland stehen, wie man will, aber ich habe im Studium des Völkerrech­ts einen anderen Umgang der Staaten gelernt“, schrieb Laschet.

Der NRW-Regierungs­chef ist damit der erste namhafte CDU-Politiker, der sich in dieser Sache kritisch zu Wort meldet. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hatte hingegen die Position der britischen Premiermin­isterin Theresa May geteilt und die russische Regierung für den Giftgasans­chlag auf den Ex-Agenten verantwort­lich gemacht.

Es ist ungewöhnli­ch, dass sich ein Ministerpr­äsident zu außenpolit­ischen Fragen äußert. Laschet hatte allerdings zu Beginn seiner Amtszeit deutlich gemacht, dass er die Rolle Nordrhein-Westfalens auch innerhalb Europas stärken wolle.

Seinem Tweet wollte CDU-Vize Laschet gestern nichts hinzufügen. „Das steht für sich“, sagte ein NRWRegieru­ngsspreche­r. Die Organisati­on für ein Verbot der Chemiewaff­en (OPCW) in Den Haag erwartet in der nächsten Woche die Ergebnisse der Laborunter­suchungen der Giftproben. Die OPCW will dann den Bericht an Großbritan­nien übergeben. Die Briten werden den Report an die Verbündete­n weiterleit­en.

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