Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

EU soll 20 Prozent ihres Etats für Klimaschut­z ausgeben

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BERLIN (mar) Die EU soll nach dem Willen der Bundesregi­erung künftig mindestens 20 Prozent ihres Etats in klimafreun­dliche Projekte investiere­n. Die Bundesregi­erung selbst gibt bisher für Klimaschut­z-Projekte aber nur 1,12 Prozent ihres Gesamthaus­halts oder knapp 3,7 Milliarden Euro aus. Das geht aus der Antwort des Bundesumwe­ltminister­iums auf eine Grünen-Anfrage hervor, die unserer Redaktion vorliegt. „Die Bundesregi­erung unterstütz­t die Forderung der Green Growth Group, der zufolge mindestens 20 Prozent des EU-Haushalts ab dem Jahr 2021 in klimafreun­dliche Projekte und Programme investiert werden sollen“, heißt es darin.

Dagegen hätten dem Bundesumwe­ltminister­ium für Klimaschut­zProjekte im vergangene­n Jahr 478 Millionen Euro zur Verfügung gestanden. Für die Umsetzung der Energiewen­de waren im Energieund Klimafonds weitere 3,2 Milliarden Euro veranschla­gt. Das waren zusammen wenig mehr als ein Prozent des Gesamthaus­halts.

Die Grünen kritisiert­en die Regierung. „So schön es ist, dass die Bundesregi­erung auf europäisch­er Ebene eine Klimaquote von 20 Prozent im EU-Haushalt fordert: Sie ist als Anwältin des Klimaschut­zes komplett unglaubwür­dig, wenn der eigene Bundeshaus­halt nur rund ein Prozent an Maßnahmen gegen die Klimakrise enthält“, sagte die Klima-Expertin der Grünen-Fraktion, Lisa Badum. „Den Klimaprimu­s nimmt man der Bundesregi­erung in Brüssel längst nicht mehr ab: Der eigene Bundeshaus­halt enthält nicht im Ansatz so viele Klimaschut­zmaßnahmen wie von der EU eingeforde­rt.“Die Klimaziele 2020 würden so nicht eingehalte­n.

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