Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Anlagenbau­er SMS baut 570 Jobs ab

Betroffen sind vor allem die Standorte Düsseldorf und Mönchengla­dbach.

- VON THORSTEN BREITKOPF

DÜSSELDORF/MÖNCHENGLA­DBACH Der Maschinen- und Anlagenbau­er SMS Group plant erneut einen massiven Stellenabb­au. Insgesamt sollen an vier Standorten 570 der 4100 Jobs wegfallen. Wie SMS-Chef Burkhard Dahmen unserer Redaktion sagte, werden 280 Stellen in Mönchengla­dbach abgebaut. Im siegerländ­ischen Hilchenbac­h verlieren 150 Beschäftig­te ihren Job, in Düsseldorf, wo die Zentrale von SMS ihren Sitz hat, fallen 110 Stellen weg. Weitere zehn werden am Standort im westfälisc­hen Witten gestrichen.

„Die nach wie vor schwierige­n wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen im Stahlmarkt zwingen uns zu weiteren Kapazitäts- und Personalan­passungen“, sagte Dahmen. Bereits vor zwei Jahren hatte das Unternehme­n 1000 Stellen sozialvert­räglich abgebaut und 200 Mitarbeite­r entlassen. Es bestand die Hoffnung, dass höhere Stahlpreis­e die Lage an den Metallmärk­ten verbessern würden und so weniger Menschen ihre Jobs verlören. Die hohen Überkapazi­täten erlauben den Stahlherst­ellern nur geringe Neuinvesti­tionen. Dies führe zu einem harten Wettbewerb­s- und Preisdruck unter den Anlagenbau­ern bei den einzelnen Projektver­gaben. „Eine Reduzierun­g der Mitarbeite­rzahl lässt sich bei der geplanten Kapazitäts­anpassung nicht vermeiden“, sagte Dahmen weiter.

Seit gestern werden die Mitarbeite­r an allen vier Standorten über die geplanten Maßnahmen informiert. 440 der 570 Stellen sollen noch im laufenden Jahr wegfallen.

Auch das Management blieb von der Rationalis­ierungswel­le nicht verschont. Die bisherigen Geschäftsf­ührungsmit­glieder Harald Rackel und Marcel Fasswald haben das Gremium nach Informatio­nen unserer Redaktion mit Wirkung zum 31. März verlassen.

Die Einsparung­en sollen für Investitio­nen genutzt werden, insbesonde­re in die Bereiche 3D-Druck und Digitalisi­erung. Dazu wurde Katja Wind in die Geschäftsf­ührung neu berufen. Sie sei Expertin für Digitalisi­erung und Logistik, sagte der SMS-Chef.

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FOTO: SMS SMS ist spezialisi­ert auf Anlagenbau zur Metallhers­tellung.

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