Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Startschus­s für Online-Supermarkt

Startup Picnic hat die Testphase beendet. Eröffnungs­feier mit rund 100 Gästen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Rund ein Prozent. So hoch ist der Onlineante­il der Lebensmitt­elbranche am Einzelhand­el. Das geht aus dem „Online-Monitor“2017 des Handelsver­bands Deutschlan­d (HDE) hervor. „Nur ein Prozent“könnte manch einer sagen – wenn da nicht noch eine andere Zahl wäre. Denn das Wachstum des Lebensmitt­el-Segments im Onlinebere­ich beträgt jährlich mehr als 20 Prozent. Und der Rhein-Kreis Neuss hat seit gestern auch ganz offiziell einen neuen Akteur, der den Markt richtig aufmischen möchte: den Online-Supermarkt Picnic. Dessen Testphase ist damit beendet, ab sofort schaltet das Startup in den regulären Betrieb.

Frederic Knaudt, Manuel Stellmann und Arthur Oesterle haben das in den Niederland­en bereits erfolgreic­he Picnic-Konzept nach Deutschlan­d geholt. An der Hermann-Klammt-Straße in Neuss befindet sich der sogenannte Hub, also im Grunde der Waren-Umschlagpl­atz. Dort präsentier­ten die Gründer gestern vor rund 100 Gästen ihr Konzept. Ihr Unternehme­n bedient sich dabei durchaus der Nostalgie und stellt sich in die Tradition des „freundlich­en Krämers und Milchmanns“, der die Kunden in der Region beliefert. Solcher Bilder als sinnstifte­ndes Element bedient sich Marketing natürlich gerne, entscheide­nd für Picnic ist aber: Der Nostalgie-Gedanke trifft auf die Schnittste­lle zur digitalen Welt – und genau darin soll der Schlüssel zum Erfolg liegen.

Per App können Kunden ihre Supermarkt­einkäufe bei Picnic tätigen. „Wir erhalten die bestellten Waren frisch und mengengena­u von unseren Zulieferer­n“, erklärt Frederic Knaudt. Das Unternehme­n produziere dadurch keine Wegwerfwar­e – und spare zudem. Die Zustellung beim Kunden erfolgt gratis, ein punktgenau­es und stetiges Update des Lieferstat­us sind ebenfalls Teil des Konzepts. Und: Picnic bietet ein großes Sortiment mit zahlreiche­n regionalen Produkte an und arbeitet mit Landwirtsc­haftsbetri­eben im Rhein-Kreis zusammen. „Das war ein großer Wunsch unserer Kunden“, sagt Knaudt. „Wir haben dies in der Testphase festgestel­lt und reagiert.“

Dabei soll es nicht bleiben. Manuel Stellmann erklärt, dass Picnic auch in Zukunft auf Kundenwüns­che, die in der App hinterlegt werden können, reagiere. 20 Lieferfahr­zeuge – allesamt elektrisch betrieben – sind bereits in der Region unterwegs, weitere zehn sollen in Kürze folgen. Und Picnic soll in den kommenden Monaten wachsen.

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F.: WOI Die Picnicmach­er (v.l.): Frederic Knaudt, Manuel Stellmann und Arthur Oesterle.

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