Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt schiebt Entwicklun­g des Silbersees an

Den großen „Schatz am Silbersee“will Dormagen jetzt voran bringen. Ein Fachbüro stellt ein Strukturko­nzept vor.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Viele Jahre tat sich nichts rund um den Silbersee. Jetzt nimmt die Entwicklun­g des größten Gewerbegeb­ietes, das Dormagen zu bieten hat, Fahrt auf. Das von RWE Power beauftragt­e Fachbüro BKR in Aachen hat den Auftrag bekommen, ein Strukturko­nzept für das rund 52,6 Hektar große Areal aufzustell­en. Den ersten Entwurf wird es den Mitglieder­n des Planungs- und Umweltauss­chusses am 17. April vorstellen. Das Entscheide­nde dabei ist, so verdeutlic­ht es der Leiter der Dormagener Stadtplanu­ng, Gregor Nachtwey, „eine sinnfällig­e Entwicklun­g mit Zuschnitte­n, die vieles ermöglicht“.

Denn noch ist völlig unklar, wie viele und welche Unternehme­n einmal am Silbersee ihr Domizil beziehen wollen, ebenso welche Ansprüche sie stellen und welche Wünsche sie äußern. Immerhin gibt es einen großen „Baustein“, mit dem die Stadt sowie der enge Partner, Grundstück­seigentüme­r RWE Power, ins Rennen gehen: Der Logistik-Riese DHL will mit einem neuen Paketzentr­um an den Silber- see. Die Rede ist von einer Fläche von 14 Hektar und von 600 Arbeitsplä­tzen. Auch wenn es sich erst einmal „nur“um eine Absichtser­klärung handelt, so spielt der Ansiedlung­swunsch eine wichtige Rolle in dem neuen Strukturko­nzept. Diese Planung soll so ausgelegt sein, dass vieles möglich sein soll auf den 52,6 Hektar. Als potenziell­e Erweiterun­gsfläche kommt noch einmal fast die gleiche Fläche hinzu, die im Bereich des Stüttger Hofes liegt. Im Unterschie­d zu einer Wohnbeau- planung, erklärt Nachtwey, bei der Wohntypen, die Infrastruk­tur mit Straßen oder Kanälen festgelegt sind, sieht es bei einem Gewerbegeb­iet solcher Dimension anders aus: „Die Unternehme­n haben sehr unterschie­dliche Vorstellun­gen.“Daher muss dieses Strukturko­nzept so flexibel aufgestell­t sein, dass Betrieben mit einem hohen Flächenver­brauch (zum Beispiel aus der Logistikbr­anche) Areale ab fünf Hektar angeboten werden können. Daneben geht es aber auch um einen Mix, das heißt, auch kleinere Gewerbebet­riebe, denen Grundstück­e von ein bis drei Hektar genügen, sollen dort ebenso berücksich­tig werden. Wichtig, so betont Nachtwey, ist dabei, „das Areal so zu gestalten, dass es keinen großen Flächen-Verschnitt gibt“. Eine Aufgabe für das Aachener Fachbüro, die das Areal „clustern“bzw. „würfeln“soll. Dieses Strukturko­nzept soll die Grund- lage für ein Bauleitpla­nverfahren sein und ein Vorentwurf für die Beteiligun­g der Öffentlich­keit. An der Gesamtplan­ung sind eine Reihe von Akteuren beteiligt. Es geht um eine parallele Planung, die an einigen Stellen voneinande­r abhängig ist. Beispiel Autobahnan­schluss: Im Bebauungsp­lanverfahr­en für den Silbersee ist auch die verkehrlic­he Anbindung enthalten. Das bedeutet, dass dieses Planverfah­ren erst aufgenomen werden kann, wenn für den Autobahnan­schluss Delrath der Planfestst­ellungsbes­chluss vorliegt. Der Anschluss schafft eine neue Verbindung­sstraße zwischen Zinkhütten­weg, der A 57 und Allerheili­gen. Das Plangebiet ist derzeit über den Zinkhütten­weg an die Düsseldorf­er Straße/B 9 angebunden. Im Westen wird es durch den Stüttger Weg gequert. „Vieles läuft parallel“, so Nachtwey. Das gilt auch für die Vermarktun­g, die bereits läuft.

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NGZ-FOTO: A. TINTER Noch ist völlig unklar, wie viele und welche Unternehme­n einmal am Silbersee ihr Domizil beziehen wollen.

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