Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vikings reisen fast komplett nach Eisenach

Zweitliga-Handballer richten sich morgen auf eine „unangenehm­e Atmosphäre“in der Werner-Aßmann-Halle ein.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Die eigene C-Jugend hat es den „Großen“des HC Rhein Vikings schon einmal vorgemacht. Durch einen 22:17-Sieg über den TBV Lemgo ist der Nachwuchs ins Achtelfina­le um die deutsche Handball-Meistersch­aft vorgedrung­en und erwartet dabei am Sonntag (14 Uhr) an der Rückertstr­aße die Füchse Berlin. „Das ist ein toller Erfolg in der kurzen Geschichte der Vikings“, sagt Ceven Klatt, der die erste Mannschaft des Klubs in der 2. Bundesliga trainiert. „Die Jungs haben sich die schöne Möglichkei­t, gegen den Abo-Meister der vergangene­n Jahre aus Berlin das Achtelfina­le zu spielen, redlich verdient.“

Ob es jemals so weit kommt, dass auch das Flaggschif­f der NeussDüsse­ldorfer Spielgemei­nschaft um den Titel spielt, weiß zur Stunde noch niemand. Tatsache ist dagegen, dass die Vikings kurz davor sind, im ersten Jahr ihres Bestehens das erklärte Saisonziel zu erreichen. Sechs Punkte trennen sie von den Abstiegsrä­ngen, die mit Platz 17 beginnen, und wenn sie am Samstag (19.30 Uhr) beim Drittletzt­en ThSV Eisenach gewinnen sollten, wäre ein Riesenschr­itt in Richtung Klassenerh­alt gemacht. Ein wohl entscheide­nder könnte am Freitag darauf folgen, wenn der Siebzehnte EHV Aue im Castello gastiert.

„Ich denke dennoch, dass wir nicht von Endspielen um den Klassenver­bleib sprechen sollten“, meint Klatt. „Sicher, wenn wir Eisenach schlagen, wäre es ähnlich wie zuletzt gegen Hildesheim: Dann wäre es sehr wahrschein­lich, dass uns wieder ein Gegner nicht mehr einholen könnte. Aber ob es wirklich reichen würde, die vier Punkte gegen Eisenach und Aue zu holen? Darauf würde ich mich nicht verlassen.“Das muss der Coach zum Glück auch nicht, denn sein Team hat oft genug bewiesen, dass es auch gegen höherplatz­ierte Gegner, wie sie in den Wochen darauf kommen, bestehen kann.

Förderlich ist dabei, dass Klatt bis auf Brian Gipperich (Kreuzbandr­iss) wieder auf seinen kompletten Kader zurückgrei­fen kann. Gegen die Thüringer kehrt auch Christian Hoße zurück, der seine langwierig­e Sprunggele­nkverletzu­ng überstande­n hat. „Ich bin froh, dass das Thema endlich abgehakt ist“, sagt der Linksaußen. „Verletzung­en gehören zwar zum Profigesch­äft dazu. Woran ich mich aber nie gewöhnen werde, ist es, während der Spiele nicht eingreifen zu können.“Er habe ein gutes Gefühl, für seine eigene Fitness wie für die Partie in Ei- senach, versichert der 29-Jährige. „Uns muss allerdings klar sein, dass uns dort eine unangenehm­e Atmosphäre erwartet. Ich habe schon oft in der Halle gespielt, und man muss mit der Lautstärke erst mal zurechtkom­men.“Umso erstaunter sei er, „dass die Eisenacher in dieser Sai- son gerade zu Hause so viele Probleme haben“. Klatt ergänzt: „Es ist schwer zu verstehen, dass der ThSV mit diesem Personal so tief im Abstiegska­mpf steckt.“Für ihn ist es „schon ein Endspiel, und ich bin froh, dass ich dafür wieder fast alle Leute gesund beisammen habe.“

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FOTO: WORT&LICHTBILD Christian Hoße weiß, was auf die Rhein Vikings in Eisenach zukommt: „Ich habe schon oft in der Halle gespielt, und man muss mit der Lautstärke erst einmal zurecht kommen.

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